Das Gartenfest Teil 1
Das Gartenfest
Es war ein lauer Sommerabend und obschon ich erst sehr spät auf das Gartenfest kommen konnte, war die Party noch in vollem Gang. Es roch hervorragend in dieser kleinen Gartenkolonie und die meisten Pflanzen standen in voller Pracht und verströmten einen süßlich-prickelnden Duft. Bei jedem meiner Schritte knirschten die kleinen Kieselsteine unter meinen Füßen und irgendwo sang eine Nachtigal ein verheißungsvolles Lied.
Schon beim Öffnen der Gartenpforte, fielst du mir auf, du warst einfach umwerfend. In deinen kurzen, engen Hotpants unter denen du eine neckische Netzstrumpfhose anhattest dazu deine roten High-Heels und dem eng anliegenden Top, sahst du einfach zum anbeißen aus. Flüchtig trafen sich unsere Blicke für den Bruchteil einer Sekunde und unsere Augen glänzten und verrieten bereits beim ersten kurzen Blick unsere gegenseitige tiefe Zuneigung und Sympathie. Du unterhieltest dich gerade mit einer Gruppe von Männern und Frauen, die mir unbekannt waren und so begrüßte ich erst einmal die Gastgeber und besorgte mir einen Drink.
Immer wieder musste ich zu dir herüberschauen und dabei trafen sich andauernd unsere Blicke denen ein gewisses Verlangen anhaftete. Dein roter Nagellack korrespondierte perfekt mit deinem Lippenstift und als du bei einem etwas längeren Blick in meine Richtung, sinnlich mit deiner Zunge über deine Lippen lecktest, war es endgültig um mich geschehen. Nach dieser kurzen hocherotischen Geste, hast du dich mit einer eleganten Drehung abgewendet, bei der dein langes dunkles Haar geschmeidig deinen Körper umspülte.
Hatte dein Harr etwa eine Nuance Aubergine in seiner glänzenden Farbe? Mein Gott, genau die Art von Frau, die mir schon beim ersten Anblick den Atem stocken ließ. Aubergine gefärbtes Haar, hatte ein bisschen etwas verruchtes, verbotenes aber durchaus aufreizendes an sich. Ich wollte dich unbedingt etwas näher kennen lernen und wissen wer du bist, also fragte ich ganz unumwunden den Gastgeber Bernd, wer den diese reizende, verführerische Frau dort drüben in der Gruppe sei? „ Das ist Anca, eine Arbeitskollegin von meiner Frau. War ja klar, dass sie dir gefällt, Thibeau.“
So, so die Arbeitskollegin von Bernds Frau Heike also. Die Anspannung in mir stieg bis ins unermessliche und ich zermaterte mir den Kopf darüber, wie ich dich am besten ansprechen konnte, ohne dass es einer plumpen Anmache gleich kam. Ich brauchte irgendeinen Einstieg, irgendetwas, was mir weiterhelfen konnte dir näher zu kommen. Ich wusste ja, dass Heike bei der Stadtverwaltung in Mönchengladbach arbeitete. Gladbach, die Borussia mmhhhh, ein wenig zu langweilig ein solch’ derart anmutige Frau mit Fußball zu langweilen.
Ich googelte kurz deinen Namen in meinem Smartphone und die Antwort die ich hier erhielt gab schon etwas mehr her. Auf einer Website Namen und ihre Bedeutungen stand dort: Jahwe hat sich erbarmt, bzw. Gnade oder auch die Anmutige. Na, das ist doch was und anmutig warst du ja ganz offensichtlich.
In meine Gedanken hinein, kam Bernd auf mich zu und fragte, ob ich wohl so nett wäre noch ein paar Flaschen Cachaca und Limetten aus seinem Auto zu holen. Die Ladies würden wohl gerne noch ein paar Caipirinha’s trinken und die Limetten und der Cachaca neigten sich so langsam dem Ende zu. Natürlich schlug ich Bernd den Gefallen nicht ab, trank mein Glas auf einen Zug leer und ging zur Gartenpforte.
Als ich gerade die Türklinke in der Hand hatte, hörte ich hinter mir eine weibliche, sinnliche Stimme, die sagte: „Wartest du auf mich? Ich würde dich gerne begleiten und dir behilflich sein.“ Als ich mich umdrehte, standest du vor mir und dein Augenaufschlag, machte den Eindruck, als ob du mir nicht nur beim Tragen der Cocktails-Zutaten behilflich sein wolltest. „Selbstverständlich kannst du mich sehr gerne begleiten. Ich bin übrigens Thibeau und Bernd hat mir schon erzählt, dass du Anca bist.“
Ich trat einen Schritt auf dich zu und reichte dir meine Hand. Doch du zogst mich gleich etwas näher an dich und hauchtest mir einen Kuss auf die Wange und dann auf die andere. Wow! Sehr temperamentvoll die kleine süße Anca, dachte ich bei mir. Es fiel mir, mehr als schwer mich aus deiner flüchtigen Umarmung zu lösen und der Duft, den dein Parfum verströmte tat sein übriges. Betörend, erotisierend, aufregend, sinnlich, nicht süßlich, sondern frisch und herb.
„Hocherfreut, dass ich deine Bekanntschaft machen darf und dass du dann noch so hilfsbereit bist und mich auf meinem Weg zu Bernds Auto zu begleiten.“
Wir gingen los und du haktest dich gleich bei mir ein, so als ob wir uns schon seit Ewigkeiten kennen würden. Ganz allgemein breitete sich um uns herum eine Aura aus, die voller Vertrautheit war. Und eigentlich sehr ungewöhnlich, zwischen zwei Menschen, die sich eben zum ersten Mal begegneten.
Als ich dir die Sache mit der Bedeutung deines Namens erzählte schmiegtest du dich noch enger an mich an und fragtest, ob ich den auch der Ansicht sei, dass der Begriff Anmut sich nicht nur in deinem Namen wieder finden lässt, sondern auch auf dein Äußeres schließen lassen könnte.
Ich erwiderte schelmisch, dass ich mir das wohl noch etwas näher betrachten müsse, ehe ich hierzu Stellung nehmen könnte.
Dabei fixierte ich meinen Blick in die Tiefen deiner Augen, die braun-grün im Mondlicht funkelten. Deine Nase fiel im Vergleich zu deinem Gesicht ein wenig groß aus, doch passte sie hervorragend in dein Gesicht und gab dir eine gewisse Ausstrahlung, die Frauen mit kleinen Nasen, niemals erreichen. Ich kenne kaum ein erfolgreiches Model in der Modebranche, welches keine Charakternase hat. Außerdem sagt man Menschen mit ausgeprägten Nasen einen überdurchschnittlichen Sexappeal nach.
Elegant aber fest ergriff ich deine Hand und drehte dich einmal, wie bei einem Tanz unter meinem Arm hindurch um deine eigene Achse. Dein Po war schon mal recht knackig und wohlgeformt und hätte auch genau die richtigen Proportionen um mit der Größe deiner Brüste zu harmonieren. Deine langen samtig glänzenden Haare strahlten im Mondschein. Nachdem wir die Drehung vollendet hatten, sagte ich dir, dass ich in Sachen Anmut nur zustimmen könnte und dieses sogar noch als etwas untertrieben halten würde. „Anca, du bist mehr als nur anmutig, du bist atemberaubend hübsch und dein ganzer Körper strahlt etwas sehr reizvolles aus.“
Wenn du mir erlauben würdest, es auf den Punkt zu bringen, könnte ich es auch in einem einzigen Wort ausdrücken. Nach einem zustimmenden Nicken von dir, sprach ich dass Wort aus, welches mir schon die ganze Zeit durch den Kopf ging, während ich dich beobachtete. „Du bist unglaublich Sexy, meine Gnädige.“ Noch während ich meine Worte aussprach, bemerkte ich bereits wie mir die Hitze in den Kopf stieg und ich leicht errötete. Doch die Hitze wallte sich nicht nur in meinem Kopf auf…