Glück und Leid, dicht bei einander. Teil 6.

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Kann man sich einen schöneren Nachmittag erdenken als im Sommer so ganz ungestört im Wasser herum zu planschen und sich mit anderen zu vergnügen? Noch dazu, da sie nun auch noch wissen, dass sie mit einander verwandt sind. Nein, dass sie sehr eng verwandt sind, das stört sie nicht. Hat sie ja auch nicht gestört dass sie Bruder und Schwester sind, auch nicht dass es die eigene Mutter ist, oder der eigene Vater.

Ja, der Rolf hat doch auch seine Tochter in die Liebe eingeführt. Und wie gut er das damals gemacht hatte. So gut, das die Ines auch noch gleich den Theo haben wollte. Und jetzt hat sie die Aussicht auch noch den Hans zu bekommen. Ja und die Monika hat es da doch auch auf den Theo abgesehen. Doch das was die Ines da der Monika ins Ohr flüstert, das lässt sie darauf hoffen, dass sie auch noch den Onkel bekommt. Der soll ja ein ganz besonderes Ding da unten haben. So sagt es wenigstens die Ines.

Ja, was diese Gören sich doch so alles erdenken. Aber der Nachmittag geht auch einmal zu Ende. Nur gut, dass die Inge doch noch ein wenig auf Ordnung schaut. Und damit es auch nicht auf den ersten Blick so ausschaut hat die Inge Badekleidung verordnet. Die vier haben da auch etwas geschmollt, aber was sein muss, muss sein. So gegen sechs kommt nun der Rolf um seine Kinder abzuholen. Die Inge hätte fast einen Schreikrampf bekommen. Schon allein die Stimme hat sie erbeben lassen. Doch dann steht der Rolf in der Tür. Können Tote auferstehen?

Ganz ohne Argwohn begrüßen der Theo und die Ines ihren Vater. Ihnen ist ja inzwischen die große Ähnlichkeit zwischen Papa und Onkel klar. Sie haben es ja schon auf dem Porträt gesehen. Doch die Inge wollte es nicht glauben. Hatte sie ja den Rolf vorher noch nicht gesehen. Doch dem Rolf ist gleich alles klar, als er das Bild auf dem Kaminsims sieht.

„Guten Tag, du bist also die Inge, von der der Karl damals geredet hatte. Der Karl und ich sind Zwillinge. Inge, danke, dass du mit den Kindern so gut zurecht gekommen bist. Wenn du willst, dann werden wir auch gleich gehen damit nicht alte Sachen hochkommen.“
„Erst einmal wird hier gegessen. Glaubst du ich hab mich umsonst hier hingestellt? Was damals in der Familie gewesen ist, das ist vorbei und beerdigt. Lass den Toten ihre Ruhe. Da schau, wie die an einander hängen. Oder soll es wieder so weiter gehen? Komm gib mir die Hand darauf.“
„Papa, wenn man richtigen Frieden schaffen will, dann muss man sich auch einen Kuss geben, so haben wir es in der Schule gelernt. Einen richtigen Friedenskuss.“

Das Bild muss man gesehen haben. Der Rolf in Straßenkleidung und die Inge in ihrem knappen Badeanzug. Ja, knapper ging es auch nicht mehr. Und darum herum die vier Kinder. Nun ja, So ganz sind das ja nun auch nicht mehr Kinder. Backfisch war damals die richtige Bezeichnung. Nichtmehr ganz Petticoat, aber auch noch nicht Pilzköpfe.

„Ist ja schön, dass ihr so sehr leicht angezogen seid. Habt ihr hier ein Schwimmbecken?“
„Ja, weißt du das denn nicht, dass hat der Karl damals noch machen lassen.“
„Ja, ja, der Karl. Ich hör immer nur der Karl. Hört das denn nie auf?“
„Entschuldige Rolf. Das hab ich nicht so gemeint. Ich hab das doch nur so gesagt, weil du danach gefragt hast. Und du musst mich doch auch verstehen, dass ich den Karl nicht so einfach beiseiteschieben kann. Nach all dem, was der mir gegeben hatte.“
„Ist schon gut. Ich versteh dich ja. Da müssen eben wir beide aufpassen was wir sagen. Aber das muss ich dem Karl aber lassen. Mit dir hat er wirklich den Hauptgewinn gemacht. Ich hab dich damals ja nur ganz kurz gesehen. Und das, was du damals anhattest, naja das waren eben die Zeiten damals. Du bist wirklich wie eine erblühte Rose.“

„Tante, pass auf, der verliebt sich gleich in dich.“
„Au fein, dann haben wir endlich wieder eine richtige Mutter und eine Tante dazu.“
„He, he, nur mal langsam. Da haben wir auch noch ein Wörtchen mit zureden.“
„Soll das etwa heißen dass ich euch beide fragen muss, ob ich mich noch mal in einen Mann verlieben darf?“
„Mama, dann hab ich dich aber nicht mehr. Das geht doch nicht.“
„Darüber reden wir ein andermal. Noch ist es ja nicht so weit.“

Inzwischen sind sie ja draußen auf der Terrasse um zu essen. Da sticht doch den Hans der Hafer. Da hat doch die Ines den Hans gebeten ihr etwas Sahne rüber zu reichen. Und was macht der Schalk? Der lässt doch die Sahne auf ihr Brüstchen fallen. Alles lacht und die Monika meint auch noch dass er das nun auch weg machen müsse. Klar, das macht er auch, der Frechdachs. Der leckt es so mir nichts, dir nichts mit seiner Zunge weg.

Und wieder lacht alles, nur die Ines nicht, und auch der Rolf nicht. Das hat er nun doch nicht von dem Hans erwartet. So Handgreiflich darf der Kerl doch nicht werden, nicht an seiner Tochter. Doch die Inge beschwichtigt ihn auch gleich. Hat es doch der Ines sichtlich gefallen. Aber so sind nun mal Väter. Die wollen es einfach nicht wahrhaben, dass das kleine Prinzsesschen auch einen Prinzen haben mag.

„Aber der kann ihr doch nicht vor aller Augen so an ihre Brüste gehen.“
„Rolf, die Ines hat es doch heraus gefordert. Die wusste doch dass der da was draus macht. Die zwei juckt es doch schon die ganze Zeit im Schoss. Und nicht nur die zwei.“
„Wie, du meinst, die haben was mit einander?“
„Was glaubst du, warum wir heute hier zusammen sind. Ihr habt doch auch schon zuhause darüber geredet. Und dass einmal der Tag kommt, an dem die vier etwas in der Richtung anstellen, das ist dir doch auch klar, oder?“
„Hast ja recht. Aber dass sie es so ganz offen machen. Das hab ich nun doch nicht erwartet.“

„Also gut Kinder, euer Papa hat es euch erlaubt. Nun geht auf eure Zimmer und macht es dort unter der Decke. Aber dass ihr mir ja kein Licht anmacht.“
„Inge, was soll das nun wieder?“
„Siehst du Rolf, genau das hattest du eben gesagt. Ich hab es nur etwas überspitzt. Wir haben keine Scheu vor einander. Es tut vielleicht etwas weh, zu sehen wie meine Kleine einen Kerl das erste Mal hat. Aber die Tatsache, dass sie einen hat, das muss ich akzeptieren. Genauso muss ich es auch bei meinem Jungen hin nehmen.“

„Inge, so wie du das sagst, das klingt so, ach ich weiß nicht wie. Und was machst du, wenn dir nun ein Mann gefällt, und du mit ihm ins Bett möchtest?“
„Dann nehm ich mir ihn und geh mit ihm ins Bett. Und nun red nicht mehr lang. Steh auf und komm, oder soll ich dich auch noch ins Bett tragen. Ich seh es dir doch an, dass du scharf auf mich bist. Also komm.“

Da haben aber die vier geschaut, was die Inge da von sich gegeben hat. Ihnen allen ist doch nun klar, was da wohl geschieht.

Ja, ich wär da auch gern Mäuschen gewesen.
Und jetzt ? ? ? ? ?

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