Vom Blitz getroffen, der Beginn

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Für Rainer, meinen Mann, den Sinn meines Lebens und das Beste, was mir je passiert ist.

Ich war angespannt, das Mistding funktionierte schon wieder nicht. Ruckartig zog ich die Karte wieder aus dem Gerät. Auf dem Bildschirm stand immer noch ungerührt und teilnahmslos: „Bitte führen Sie Ihre Bankkarte ein und folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm“. Das hatte ich schon zig mal gemacht. Ich wollte gerade den Automaten beschimpfen und der leblosen Kiste einmal so richtig die Meinung in den Bildschirm sagen, als ich eine ruhige und tiefe Stimme neben mir vernahm: „Darf ich mal?“ Bevor ich antworten konnte hatte der Fremde neben mir meine Karte in der Hand. Wie in Zeitlupe führte er die Karte mit seiner rechten Hand ruhig und zielstrebig über den linken Ärmel seines Sakkos. Mit einer wischenden Bewegung und klarem Blick reichte er mir die Karte wieder, sah mir fest in die Augen und meinte: „Jetzt geht es!“ In diesem Augenblick bemerkte ich meinen trockenen und offen stehenden Mund. Ich hatte nicht die Bohne Zeit mir auch nur einen Gedanken über das gerade geschehene zu machen. Wie in Trance führte ich die Karte in den Schlitz des Geldautomaten. Dessen Bildschirm mich sofort höfliche fragte „Kontostand? Barabhebung? Es funktionierte! „Sehen Sie!“ Sagte der Mann und trat einen Schritt zurück. Ich war fassungslos. Hatte mir jetzt wirklich ein fremder gerade meine Bankkarte einfach so aus der Hand genommen, an seinem Sakko gerieben und mir wider zurückgegeben bevor mein Hirn das bemerkte? Und was war das für eine sonore und angenehme Stimme? Ich zog mein Geld aus dem Schlitz des klappernden Automaten, drehte mich um und da stand die Stimme im Sakko, die mir gerade die Bankkarte verzaubert hatte und offensichtlich nicht nur die. Auch mein Hirn schien mit den vielen Informationen gerade nicht zurechtzukommen. „Darf ich jetzt?“ fragte die feine Stimme und lächelte mich dabei auch noch schelmisch an. Wieder stand mein Mund offen, wieder versagte mein Hirn. Inzwischen war der Mann an mir vorbei getreten und stand am Automaten, führte seinerseits eine Bankkarte ein und begann auf der kleinen Tastatur zu tippen. Er blickte über die linke Schulter und sah mich fest an. Ich bemerkte einen feinen Duft, ein Gemisch aus Seife, Deo und Rasierwasser. Nicht aufdringlich, nicht scharf, nicht zu wenig, nicht zu viel genau die richtige Dosis verzauberte meine Nase. Jetzt begann mein Hirn wieder zu funktionieren. Ich vernahm die Werbemusik Lautsprecherdurchsagen, Stimmengewirr, einen Gong. Wir waren auf dem Flughafen. Ich musterte seine Figur, athletisch, seine Haare, top geschnitten, Seitenscheitel, schwarze dichte Haare, klare Augen, Mundwinkel nach oben, ein Optimist. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Feiner hellblauer Hemdkragen, dunkelblaue Krawatte, perfekter Knoten, dunkles Sakko, moderner Schnitt feines, leichtes Tuch, keine einzige Falte. Dazu passende Hose, perfekter Sitz, keine ausgebeulten Taschen, alle Knöpfe geschlossen. Die Schuhe, dunkelbraun, italienisches Design, perfekt glänzend. „Haben Sie alles gesehen?“ Hörte ich gerade noch, als ich bemerkte, dass ich wieder einmal mit offenem Mund dastand. Ich brachte kein Wort heraus. Und nickte etwas beschämt. Ich nickte? Was tat mein Hirn nun schon wieder? „Mein Flug hat Verspätung“, hörte ich die angenehme Stimme im feinen Anzug mit den tollen Schuhen sagen. „Trinken wir einen Kaffee! Fuhr er fort. Ich konnte wieder nur nicken. „Packen Sie die Scheine lieber ein!“ Vernahm ich gleich darauf. Welche Scheine? Ich sah auf meine Hände. In der linken hatte ich die Bankkarte und die Griffe meiner Handtasche, in der rechten die Geldscheine aus dem Automaten. All das passierte in nur wenigen Sekunden. Hastig fischte ich meine Geldbörse aus der Handtasche und steckte die Scheine ein, dazu die Bankkarte. Mein Hirn funktionierte wieder. Ich blickte auf, sah eine wunderbar grosse und sehr gepflegte rechte Männerhand, die nach mir ausgestreckt war. „Ich kenne ein sehr gutes Kaffee“ meinte der Mann mit der schönen Hand im tollen Sakko und den schönen Schuhen. Er sah mich fest und sehr freundlich an. Ich nahm seine rechte Hand mit meiner Linken, er fasste meine Hand fest und bestimmt, drehte sich leicht und wir gingen los. Hand in Hand. Seine Hand war gross und fühlte sich trocken und warm an. Ich fühlte mich sofort sicher und ja, auch geborgen. Als würden wir uns schon eine Ewigkeit kennen, liefen wir Hand in Hand durch den Flughafen. Wir kamen an einem Kaffee vorbei, steuerten zielsicher einen wunderbaren Platz an, den ich selbst auch sofort ausgesucht hätte und er bat mir einen Stuhl an, einen an den ich mich selbst genauso gesetzt hätte. Er nahm links neben mir Platz. Wir sassen da und er sah mich an. Ich sah Ihn an und ich fühlte sofort wieder diese Ruhe und angenehme leere in meinem Kopf. Kein Geräusch nichts drang zu mir durch, ich sah nur seine Augen und sein Lächeln. „Sie sagen nicht sehr viel hmmm?“ fragte er mich. Und sah mich sehr fröhlich an. In diesem Augenblick bemerkte ich die Kellnerin neben mir stehen. „Was darf ich Ihnen bringen?“ Stellte sie die Frage aller Kellnerfragen. „Zwei Kaffee und einen Apfelstrudel mit Vanilleeis!“ sagte die sonore und feine Stimme neben mir. Die Kellnerin drehte sich auf dem Absatz um und war weg. „Apfelstrudel?“ Fragte ich den freundlichen Mann neben mir. „Ja“ sagte er voller Bestimmtheit. „Der Apfelstrudel hier ist der Wahnsinn!“ fügte er hinzu. „Sie werden hin- und weg sein!“ ergänzte er. Ich war wirklich hin und weg. Alle meine Sinne arbeiteten auf Hochtouren. Ich sah seinen bestimmten Blick, seine klaren und präzise mich fokussierenden Augen, seine wunderbaren Hände, die lässig auf seinen Schenkeln ruhten. Er schien absolut entspannt. „Apfelstrudel!“ Sagte er dann lässig zu mir, „das war Ihr erstes Wort! Klingt schön, wie Sie das sagen!“ Meinte er zu mir und schob hinterher: „Rainer! Ich bin der Rainer und Sie?“ Er streckte mir seine rechte Hand entgegen. „Renate ich bin die Renate!“ Wiederholte ich meinen Namen, nahm seine rechte Hand mit meiner rechten und schüttelte Sie kräftig. „Sehr angenehm!“ Sagte ich dazu, Himmel! Sehr angenehm? Was ist nur mir meinem Hirn los. Ich muss ja wie ein blonder Trottel auf Drogen rüberkommen. Ich bemühte mich lasziv zu lächeln um die blöde Situation zu überspielen. „Sie haben einen unglaublichen Augenaufschlag und faszinierende Schuhe!“ Sagte die sonore, warme Stimme zu mir. Was? Schuhe? Ich? Welche Schuhe? Ach, meine Pumps meint er. Ich bemerkte, dass ich die Beine lässig überkreuzt, im Stuhl sass und mit den Schuhen wippte. Na bitte! Das weibliche Hirn funktioniert auch ohne denken, dachte ich mir und war fast schon etwas erleichtert. Er lächelte mich an und blickte auf meine Meine Pumps. „Meine Lieblinge“ hörte ich mich sagen. Was? Meine Lieblinge? Was rede ich da? Zum Glück tauchte die Kellnerin mit einem Tablett auf. Gerettet! Lieblinge! Ich konnte es nicht fassen. „Zwei mal Kaffee und einmal Apfelstrudel“ sagte Sie nebenbei und stellte das Tablett ab. „8,80“ sagte Sie zu Rainer und blickte Ihn mit einem Zettel in der Hand an. Rainer nahm sein Portmonee aus der rechten Sakkoinnentasche nestelte einen 10er Schein heraus, gab Ihn der Kellnerin und meinte trocken „passt so“. „Vielen Dank“ hörte ich von der Kellnerin im umdrehen und weggehen sagen, dann waren wir wieder allein. Mit der Kuchengabel stach Rainer in den Abfel-Strudel, stach ein Stück ab, wendete sich mir zu und meinte „Mund auf!“ was ich artig tat, ich schloss meine Augen, fühlte das Stück Apfelstrudel auf der Zunge, schmeckte die Aromen, den Blätterteig, die Wärme der Apfelstücke, Zimt, Zucker, etwas säuerliches eine perfekte Mischung. Eine unglaublicher Genuss. Ich konnte es nicht fassen. „Hab ich es doch gesagt“ hörte ich Rainer sagen, öffnete die Augen und blickte Ihn an. Das musste ein Traum sein. Wir genossen den Kaffee, assen dazu den Apfelstrudel, mit dem er mich fütterte und ich genoss jede Sekunde in seiner Nähe, seinem Geruch, dem Geschmack des Kaffees und des Apfelstrudels. Ich war komplett versunken, nahm nichts ausser seinen Augen und seinen feinen Bewegungen war, versank im Augenblick. Wir wechselten kein Wort, betrachteten uns, musterten uns, waren ganz mir Blicken und Eindrücken befasst und gingen darin auf. Irgendwann bekam ich Lust auf eine Zigarette. Ich nestelte in meiner Handtasche holte meine Schachtel heraus und, steckte mir eine Zigarette zwischen die Lippen, suchte nach meinem Feuerzeug, fand es und wollte gerade mit dem Daumen die Taste drücken, als ich Rainers warme Hand fühlte. Bestimmt und mit viel Gefühl nahm er mir mein Feuerzeug aus der Hand. Er blickte mich fest an und sagte: „Ab jetzt werde nur noch ich Dir Feuer geben. Wenn Du eine rauchen willst kannst Du eine Zigarette aus der Schachtel nehmen, aber ich entscheide ob ich Dir Feuer gebe oder nicht“. Und er fuhr fort: „Wenn Du Feuer willst musst Du mich bitten“. „Und noch etwas, immer wenn ich Dir Feuer gegeben habe, dann bekomme ich einen Kuss. Und ich meine einen Kuss nicht ein Bussi“. Ich lächelte, nickte nahm seine Hand mit der er das Feuerzeug hielt, führte Sie zu meiner Zigarette, schloss die Augen, hörte das Klicken des Feuerzeugs, sog tief und fest an der Zigarette, fühlte den Geschmack des Tabaks und genoss die verschiedenen Geschmacksrichtungen des Rauchs. Mit der rechten Hand nahm ich die Zigarette vom Mund, stiess den Rauch aus, öffnete die Augen, sah in fest an, fasste mit der linken seinen Hals, zog ihn heran und küsste ihn so innig und tief wie ich nur konnte. Mit meiner Zunge leckte ich fordernd über seine Lippen, er zögerte dabei sie zu öffnen. Gab aber schliesslich nach und mit allem Geschick suchte meine Zunge in seinem Mund nach seiner. Ich nahm meine rechten Arm und legte Ihn ebenfalls um seinen Hals, zog Ihn noch näher an mich heran, sein Oberkörper berührte jetzt meine Brust. Ich konnte nicht genug von Ihm bekommen, musste Ihn einfach haben, wollte in Ihn hineinkriechen. Meine Zunge züngelte sich den Weg durch seinen Mund, fand schliesslich seine Zunge und ich öffnete meine Augen und sah, dass er seine geschlossen hatte und es genoss. Mein Kuss war also gut – ich war zufrieden. Liess Ihn langsam wieder los und lehnte mich zurück. Ich blickte Ihn an, seine Lippen waren voll von meinem Lippenstift und ich war sicher genau so verschmiert wie er. Ich lächelte, zog an meiner Zigarette und fragte ihn: „Und zufrieden mit dem Dankeschön Kuss?“ „Perfekt! Das war ja leicht“ Meinte er lachend. Ich nahm eine Serviette und wischte Ihm den Lippenstift von seinen Lippen, blickte danach in meinen kleinen Taschen-Schminkspiegel und tat das Gleiche bei mir. Ich musterte Ihn, rauchte weiter und war einfach nur glücklich. „Wann geht Dein Flieger?“ Fragte ich Ihn. Er blickte auf seine Uhr, sah mich an und meinte „Jetzt!“ Ich erschrak „Nein!“ Entfuhr es mir. „Kein Problem“ antwortete er. „Ich bin doch schon angekommen, Ich bin bei Dir“. Er blickte mich an und fragte mich „Und Deiner?“. „Gecancelt!“ sagte ich lässig und dachte über das schönste Kompliment nach das ich jemals gehört hatte. Angekommen, bei mir! Schoss es durch meinen Kopf. „Prima!“ sagte er sanft in meine Richtung. „Dann haben wir ja Zeit für ein Mittagessen und wenn ich kurz mal telefonieren kann, dann haben wir einen wunderbaren und freien Tag vor uns“. Ich konnte mein Glück und die die letzten Minuten kaum fassen.

Das alles fand im September 1992 statt. Ich kann mich bis heute genau daran erinnern, so als wäre es erst gestern gewesen. Wir haben ziemlich genau ein Jahr später geheiratet. 1994 kam unsere erste Tochter auf die Welt ein Jahr später die zweite. Im September 1992 begann meine Erziehung und mein Leben als Sub. Ein Leben das ich bis heute liebe und jeden einzelnen Tag davon geniesse. Und ich hoffe wir leben noch sehr lange und ich kann noch viele weitere Tage leben, lieben und geniessen.

Fortsetzung folgt bei Gefallen *Küsschen* Renate 😉

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