Arena 51 – Glück im Unglück? (Kapitel 3)

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Kapitel 3 – Glück im Unglück?

Eva und Jens stürmten über die Bühne und durch die Tür, hinter der Markus und Marie verschwunden waren. Es war Eva egal, dass noch immer ihr Oberkörper frei war und ihre Brüste hin und her schwangen. Hinter der Tür lag ein langer Korridor von dem rechts und links Türen weiterführten. Sie eilten ihn entlang und suchten nach dem Türsc***d mit Markus Aufschrift. Es war die vorletzte Tür, ganz hinten rechts. Sie war nur angelehnt. Eva und Jens traten ein.

Marie lag auf einer Massageliege. Ihr ganzer Oberkörper war beschmiert von einer Mischung aus Farbe und Blut. Ihre Brustkorb ob und senkte sich hektisch. Markus war dabei ein Handtuch mit Wasser zu tränken. „Eva!“, befahl er. „Hol mir sofort Opi hier her!“ Eva starrte auf Marie. „Ist sie…“ „Sie ist bewusstlos. Sieh zu, dass du Opi hier her bekommst.“ Eva machte auf der Stelle kehrt und lief zurück in den Korridor. Langsam kam Jens dichter. Tränen rollten über seine Wangen. Er fühlte sich so hilflos. Vorsichtig nahm er Maries Hand und streichelte diese zärtlich.

Markus begann vorsichtig ihren Körper zu reinigen. Er wischte ihr behutsam die Farbe von der Stirn und nahm ihr die Brille ab. „Diese Scheißkerle!“, brüllte er auf und zitterte vor Wut. Er hielt Jens die Brille hin. Deutlich waren sternförmige Risse im Glas zu erkennen. „Ich bringe die Typen um.“ Dann trat Stille ein. Nur die kurzen Atemstöße von Marie waren zu hören. Jens betrachtete sie. Seine Tränen liefen in Bächen hinab und tropften auf ihren verschmierten Körper. Und sie lag nur da. Markus nahm eine Hand voll Wasser und ließ diese über ihre Wange laufen. Sie brachte das zu Tage was keiner sehen wollte. Ihre Haut war aufgeplatzt und stark geschwollen. In kleinen Rinnsalen flossen Blut und Wundwasser aus den Rissen.
Unbekanntes Objekt

Dann waren hektische Schritte auf dem Flur zu hören und kurze Zeit später standen Opi und Eva an der Liege. „Was machst du denn hier?“, raunte Opi Jens an. Noch bevor Jens antworten konnte fuhr er fort. „Los,raus mit dir. Und nimm Eva gleich mit. Steht mir hier nicht vor den Füßen herum.“ Jens wollte widersprechen, doch Eva zog schon an seinem Arm. „Komm! Lass ihn seinen Job machen.“ Widerwillig ließ er sich von dem alten Mann wegschieben und von Eva raus bringen. Eva schloss leise die Tür. „Opi ist früher Rettungsassistent gewesen. Der bekommt das schon alles hin. Er weiß was er tut.“

Jens lies sich ermattet gegen die Wand fallen und rutschte an ihr herunter. Eva setzte sich zu ihm auf den kalten Boden und nahm ihn in den Arm. Eine Weile lang saßen sie so dar. Tausende Gedanken rasten ihm durch den Kopf. Der Abend war einfach zu viel für ihn. Eigentlich hatte er doch nur ein trockenes Plätzchen gesucht um in Ruhe eine zu rauchen. Jens wühlte in seiner Tasche nach Zigaretten. Er musste an Markus Worte denken während er sich wortlos eine anzündete. Schicksal hatte Markus gesagt. Sollte er wirklich hier sein? Der alte hatte gesagt, dass wenn es ihm nicht gefällt, er den Abend einfach vergessen soll. Wenn er das nur könnte. Einfach alles vergessen.

Genüsslich zog er den warmen Qualm in seine Lungen. Sein hohler Blick war ins Leere gerichtet. Eva betrachtete ihn besorgt. Sie hätte gerne etwas gesagt, doch ihr vielen nicht die passenden Worte ein. Sie legte ihren Kopf an seine Schulter und blickte betrübt auf den Boden. Durch die Tür drangen vereinzelte Geräusche und hin und wieder konnte man mal Opis uns mal Markus Stimme vernehmen. Aus der Halle kamen auch immer wieder mal Schreie und Gebrüll bis in den Korridor. Doch waren es keine Frauenstimmen die dort zu hören waren.

„Ich sollte nicht hier sein.“, durchschnitt Jens heisere Stimme das Band des Schweigens. „Ich denke ich sollte gehen.“ Eva sah ihn verwirrt an. „Spinnst du? Es gibt keinen Ort an dem du jetzt mehr sein solltest als hier!“, ermahnte sie ihn. „Aber…“ „Kein aber.“, unterbrach sie ihn direkt. „Sie wird dich gleich mehr brauchen als je zuvor.“ „Aber es ist meine Schuld, dass sie jetzt hier ist. Ich habe das doch…“ Mit einem lauten klatschen landete Evas Hand auf seiner Wange. Entrüstet baute sie sich vor ihm auf und sah ihm scharf in die Augen. „Das ist nicht deine Schuld, verstanden? Das will ich nie wieder hören. Weder hast du sie hier angemeldet, dir dieses Spiel ausgedacht oder gar abgedrückt.“ Dann ließ sie ihren Kopf fallen. „Aber ich muss mir Vorwürfe machen. Ich habe sie antreten lassen.“ Sie löste die Umarmung von Jens und begann ihr Kleid wieder anzuziehen.

Einige Minuten saßen sie wieder schweigend nebeneinander. Langsam drehte sich Jens zu ihr und schaute ihr streng in die Augen. Eva war verunsichert. Sie konnte keine Emotionen in seinem Blick lesen. Dann klatsche seine Hand auf ihre Wange. „Das möchte ich nie wieder von dir hören.“, sagte er und lächelte sie an. „Du hast Recht, es war ihr eigener Wille der sie hier her gebracht hat. Und ihr Stolz hat den Abzug gedrückt. Wir sollten jetzt einfach für sie da sein wenn sie es möchte.“

„Hey ihr zwei.“ Markus trat in die Tür und blickte zu den beiden nach unten. „Sie ist wach.“ Sein Gesicht sah sehr erleichtert aus. Er reichte Eva und Jens seine Hände und half ihnen auf die Beine. Er ging gefolgt von den beiden wieder hinein. In der Tür drehte Eva sich zu Jens um und hielt ihn kurz fest. „Du hast Recht. Wir sollten jetzt einfach für sie da sein.“

Marie lag noch immer auf der Liege. Doch sie war nicht mehr vollkommen Nackt. Opi und Markus hatten ihr eine Decke über gelegt. Alle Haut war von Blut und Farbe befreit. In ihrem Gesicht sah man jedoch deutliche Spuren. Ihre ganze Gesichtshälfte war geschwollen und über und über mit Heftstreifen bedeckt. Eva eilte direkt zu ihr und warf sich halb auf sie. Zärtlich küsste sie Maries Stirn. „Was machst du nur für Sachen?“, sagte sie lächelnd und streichelte ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Hier ist wer, der sich große Sorgen um dich gemacht hat.“ Eva ging einen Schritt zur Seite und gab Maries Blick frei. Jens trat an die Liege. Tränen liefen über seine Wangen. Da war er wieder der Kloß in seinem Hals. Er brachte nur ein gebrochenes „Hi“ hervor.

Es gibt nun 2 mögliche Enden. Du kannst nun selber entscheiden wie die Geschichte endet. Für ein trauriges Ende kannst du einfach weiterlesen. Wenn du lieber ein Happy End haben möchtest, dann scrolle runter bis zur Überschrift „Happy End“.

Kapitel 3 – Trauriges Ende

„Was willst du denn hier?“, krächzte Marie aus heiserer Kehle. „Du hast hier nichts zu suchen.“ Ihre Miene verfinsterte sich. „Ich habe ihn auf der Straße aufgelesen. Es ist meine Schuld das er hier ist.“, sagte Opi. Jens nickte. „Ich wollte nur einen Spaziergang machen und dann wurde ich überrumpelt und dann war ich schon hier.“ Er hielt inne und wartete auf eine Antwort. Doch Marie drehte den Kopf von ihm ab. „Geh! Bitte geh. Ich denke wir sind fertig mit einander.“ Jens schluckte. Damit hatte er nicht gerechnet. Eva nahm ihn in den Arm und er ließ seinen Tränen freien Lauf. Keiner wusste so recht wie er zu reagieren hatte. Eva und Markus blickten sich hilfesuchend an. Eine Weile schwiegen alle. Dann drehte Marie sich wieder zu Jens. „Du solltest nicht hier sein. Du hast mich rausgeschmissen. Ich habe jetzt ein neues Leben. Bitte geh einfach. Ich werde meinen Bruder nächste Woche schicken, damit er die letzten Sachen abholt.“

Zu tiefst enttäuscht wendete sich Markus ab und ging zur Tür. Noch einmal blieb er stehen und sah zurück. „Bist du damit wirklich glücklich?“ Marie brauchte einen Moment. Dann nahm sie Markus Hand und antwortete. „Geh. Ich habe das was ich mir erträumt habe.“ Jens lief los. Er konnte nicht mehr. Durch den Tränenschleier vor seinen Augen sah er alles nur verschwommen. Er rempelte einige Leute auf seinem Weg an. Seine Schritte und sein Schluchzen hallten von den Wänden nieder. Die große Halle war schon fast leer als er sie durchquerte. Nur wenige Menschen saßen noch in kleinen Gruppen zusammen und unterhielten sich. Jens war alles egal. Er wollte nur noch raus hier er wollte nur noch vergessen. Die Tür zum Flur mit dem roten Teppich stand offen. Er saß nicht mehr auf. Die Bilder an der Wand waren ihm egal. Mit einem letzten Satz sprang er in den Fahrstuhl und drückte den Knopf. Die Türen schlossen sich und der Fahrstuhl begann sich zu heben. Lange, viel zu lange dauerte die Fahrt. Wie eine der Freiheit beraubte Raubkatze lief er immer im Kreis. Dann wurde der Fahrstuhl langsamer und die Türen öffneten sich. Sofort quetsche er sich durch den noch engen Spalt und rannte zur hinaus. Es regnete noch. Er rannte einfach geradeaus. Tief in die Nacht. Dann hörte er ein lautes, dumpfes Hupen. Er blieb wie angewurzelt stehen, bis die Lichter ihn erreichten.

Kapitel 3 – Happy End

„Hi.“ antwortete sie und sah verwirrt zu ihm auf. „Was machst du denn hier?“ Hilfesuchend blickte sie zwischen Jens, Eva, Opi und Markus hin und her. „Das ist eine lange und komplizierte Geschichte.“ entgegnete Jens. „Ihr kennt euch?“, fragte Opi der nun auch sehr verwirrt zu sein schien. „Ja,“ fuhr Jens fort. „Sie ist meine…“ Er kam ins stocken. Was war sie denn jetzt eigentlich? Das Wort Exfreundin ging ihm im Moment nicht über die Lippen. Schon lange hatte er sich nicht mehr so nahe bei ihr gefühlt wie in diesem Augenblick. „Ich bin seine Frau.“, sagte Marie und streckte ihre Hand nach Jens aus, der diese lächelnd erfasste.

„Jetzt bin ich total verwirrt.“ entfuhr es dem alten. Markus lachte und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Ich werde es dir später in allen Einzelheiten erklären.“ Opi nickte ihm dankend zu. „Es tut mir Leid.“ schluchzte Eva und dicke Tränen rollten ihre Wangen hinab. „Jetzt hast du bestimmt ein schlechtes Bild von uns und willst mit Sicherheit nichts mehr von uns hören wollen. Ich kann es dir nicht verübeln.“ Marie nickte leicht. „Ich glaube ich möchte jetzt einfach nur nach Hause und all den Scheiß hier vergessen.“ Langsam und von Markus und Jens gestützt richtete sie sich auf. Dabei fiel die Decke von ihrem Oberkörper und gab den Blick auf die behandelten Wunden frei.

Vorsichtig und wortlos halfen alle Marie wieder in ihre Kleidung zu kommen. Dann stand sie, noch immer gestützt, auf. Sie legte ihren Arm um Jens und begann Richtung Tür zu gehen. „Du willst mich sicher ganz schnell loswerden, aber soll ich euch noch nach Hause fahren?“ warf Markus ein. Ohne auf eine Antwort zu warten, stützte er Marie von der anderen Seite und sie verließen den Raum. Opi und Eva folgen ihnen. Schweigend legten sie den Weg zum Auto zurück und halfen Marie beim Einsteigen. „Hier,“ nahm Opi Jens beiseite und gab ihm eine kleine Tube. „Tupfe ihre Verletzungen die nächsten Tage damit ein. Es wird die Schmerzen lindern.“

Eva, Jens und Markus stiegen in den großen dunklen Wagen und der alte nickte ihnen zur Verabschiedung zu. Jens gab Markus seine Adresse und er fuhr los. Es regnete noch immer leicht und die Lichter der Stadt glitzerten verschwommen in den Tropfen an den Scheiben. Marie hatte sich an Jens gelehnt und atmete tief und ruhig. Keiner traute sich diese Stille zu brechen. Jeder für sich hing in seinen Gedanken fest und versuchte diese zu ordnen. Es dauerte keine fünf Minuten und Markus hielt vor dem Wohnhaus. Er half Marie aus dem Wagen und brachte sie bis zu Haustür. Fragend blickte er Jens an und dieser nickte. „Den Rest bekommen wir hin. Danke fürs fahren.“ Markus blieb einen Augenblick stehen und suchte nach den passenden Worten, dann drehte er um und ging zum Wagen. „Markus?“ brach Marie das schweigen. „Ich habe doch noch einen Termin bei euch, oder?“ Markus nickte verunsichert. „Gut, dann kommen wir beim nächsten Mal zu zweit.“ Markus atmete erleichtert auf, lief zurück und nahm Marie und Jens in den Arm. Jens sah Marie fragend an. „Ist dein Ausflug doch noch nicht beendet?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, Markus und Eva sind anders als das was du heute gesehen hast. Ich habe heute gelernt, dass es im BDSM viele sadistische Idioten gibt, die immer nur doller, heftiger und brutaler wollen. Die beiden Menschen die ich kennen gelernt habe sind nicht so. Ich möchte dir die Liebe zeigen die in diesem Spiel stecken kann und was möglich ist, wenn man es richtig lebt.“

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