Hartz IV- Schlampe (Teil V)

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Nastja kam wenig später mit Jonas in das Schlafzimmer. Er war ein dürres etwas, abgezehrt, mit einer Brille, die den Eindruck, einen völligen, jämmerlichen Idioten vor mir stehen zu haben, noch verstärkte. Wobei, ich musste auch nicht gerade wie ein König gewirkt haben. Nackt, mit erschlafften Schwanz neben einer Schlampe, der gerade mein Sperma aus der Fotze tropfte und das in einem Bett, was mit Spermaflecken überzogen war zwischen leeren Wodkaflaschen und Kippen liegend, sahen wir eher aus wie aus dem Nachmittagsprogramm eines Privatsenders, der wieder einmal zeigte, wie die Unterschicht in Deutschland lebte.
»Hi, ich bin Jonas.«, sagte er und damit bestätigte er den Eindruck eines Idioten.
Ich sagte auch nur »Hi« und befummelte nebenbei Tatjanas Titten. Nastja währenddessen schrie ihrem Kind etwas zu, damit es endlich die Klappe hielt, was natürlich damit endete, dass es noch mehr heulte.
»Jonas? Hallo? Kümmere dich mal um dein Kind, aber zack zack.«, sagte sie.
Jonas wollte gerade ansetzen zu widersprechen.
»Aber…«
»Was aber? Glaubst du ich mach hier die ganze Arbeit alleine ?Ich brauche jetzt mal Zeit für mich. Weißt du wie anstrengend das jeden Tag ist? Außerdem hat er hier.«, sie deutete auf mich, »Das Bad vollgepisst, das kannst du gleich wegmachen. Ich brauche jetzt mal Ruhe.«
Mit diesen Worten verschwand sie aus meinem Blickfeld. Sekunden später hörte ich Flaschen klirren, das Klicken eines Feuerzeugs und dann kam Nastja mit einer Kippe im Mundwinkel, in der rechten Hand eine Flasche Wodka und auf dem linken Arm das Kind, dass umgeben war von einer Rauchwolke, wieder zurück. Ich warf schnell die Decke über die Körper von Tatjana und mir.
Im hereinkommen hätte sie das kleine Ding beinahe fallen gelassen, doch Jonas war reaktionsschnell und fing das Balg auf.
»Upsi.«, sagte Nastja und stimmte in das Lachen von Tatjana mit ein.
»Pass doch mal auf Jonas.«, sagte sie, machte eine Kopfbewegung hin zu Tatjana und mir, bedeutete uns ihr zu folgen und wir gingen in das Wohnzimmer. Der abgestandene Geruch von Rauch und Alkohol strömte mir entgegen. Wir setzten uns an den Tisch, tranken, rauchten und quatschten, wobei sich die Unterhaltung eigentlich immer um Party, ficken und Tatjana und mich drehte.
Tatjana hatte sich eine goldene Leggins angezogen und der dünne Stoff des Leopardentops bedeckte unzureichend ihre Titten. Immer wieder rieb sie ihre Fotze auf dem Plastikbezug des Stuhls.
Als ich fragte, was denn los wäre, grinste sie nur und meinte, dass sie sich an dem Sperma reibt, dass aus ihr heraustropfte.
Nach zwei Stunden kam Jonas in das Wohnzimmer, er sah uns mit missbilligten Blick an.
»Nastja, unser Kind schläft jetzt, das hat jetzt ewig lange gedauert und das einzige was du machen kannst ist saufen?«
Tatjana und Nastja grölten ein »Jaaaa!«, woraufhin Jonas nur den Kopf schüttelte.
»Was schüttelst du Idiot denn den Kopf? Meinst du wirklich ich bin so blöd, dass ich nicht merke, wie du mich anschaust, mich behandelst?«
Mitten in der Bewegung aus dem dreckigen Wodkaglas zu trinken, verharrte ich. Die Stimmung war binnen von einigen Sekunden von lustig auf aggressiv gekippt.
Jonas stand im Raum, man merkte ihm an, dass er verängstigt war.
»Schatz, ich versuche dich immer gut zu behandeln, aber…«
»Setz dich.«, Nastja klopfte mit der Hand auf den Stuhl neben sich. Nastja grinste bösartig. Es war kein freundliches »Setz dich.« gewesen. Vielmehr war ein ein Befehl, dem er nachzugehen hatte, ansonsten hätte sie ihn womöglich verprügelt.
Er zögerte kurz, doch dann nahm er Platz.
Sie nahm die Wodkaflasche, füllte das Glas bis zum Rand.
»Und jetzt schau genau hin was ich mache.«
Dann trank sie aus dem Glas, Schluck um Schluck wanderte in sie hinein.
Als das Glas leer war, stand sie auf und hielt sich am Tisch fest um nicht umzufallen.
»Genau das habe ich jetzt gebraucht.«
Mein Blick fiel auf die Uhr. Mittagszeit, mehr gab mein Verstand nicht mehr her. Zu tief war ich im nebulösen Gefilde aus Alkohol und der seltsamen Szenerie gefangen.
Dann, sie brauchte bestimmt eine halbe Minute für drei Schritte, setzte sie sich auf den Schoß von Jonas und steckte ihm die Zunge in den Mund. Er züngelte erst mit, doch dann versuchte er Nastja von sich zu drücken. Jonas drückte sie mit seinen Händen von sich weg, doch es gelang ihm nicht. Stattdessen fing diese an ihre Hüfte vor und zurück zu bewegen. Und dann sah ich warum sich Jonas so wehrte. Nastja hatte einfach angefangen loszupissen, mitten auf ihn. Ihre Hüfte bewegte sich immer schneller und Tatjana begann laut loszulachen.
»Wie geil ist das denn? Ja weiter, los verteil die Pisse!«, rief sie, stand auf, wobei auch sie schon ziemlich betrunken war und ging um den Tisch herum. Nastja ließ von Jonas ab und die Zunge von Nastja verschwand in Tatjanas Mund. Als sich die Münder lösten, konnte ich dünne Speichelfäden zwischen den Mündern erkennen. Dann rotzte Nastja ihrem Mann mitten ins Gesicht und verwischte den Schleim grob in seiner Fresse.
»Noch ein Problem, mein Ehemann?«, fragte sie und erhob sich. Auf der eigentlich weißen Sporthose war jetzt ein durchsichtiger großer Fleck zu erkennen.
Erst jetzt bemerkte ich, dass ich die ganze Zeit meinen Schwanz durch die Boxershorts gewichst hatte.
Auch den beiden Frauen fiel dies auf.
»Schau mal, dein Stecher ist schon wieder geil. Wie wäre es, wenn du ihm hilfst?«, fragte Nastja und Tatjana grinste dreckig.
»Nachher.«, sagte sie lediglich.
Nastja zündete sich eine Zigarette an und blies Jonas den Rauch ins Gesicht. Er sah noch jämmerlicher aus, als er es sowieso schon war. Die pure Resignation vor seiner Frau, vor der kompletten Situation. Die Pisse tropfte von seiner Jeans herunter, er selbst saß zusammengesunken, zitternd und ohne Regung auf dem Stuhl.

Die Hölle muss nicht immer aus Feuer bestehen, Pisse und eine betrunkene Frau reichen völlig aus., dachte ich.

»Ey, Nastja, schau mal.«
Tatjana setzte sich auf Jonas Schoß, und begann zu stöhnen.
»Oh ja du Niete, fick mich!«, schrie sie, griff seinen Kopf und drückte ihn auf ihre Titten. Dann pisste auch sie los. Doch anstatt Jonas völlig dem Urin auszusetzen, fuhr sie mit den Händen über den Legginsstoff und befeuchtete ihre Hände, wischte sie durch sein Haar und massierte sich dann ihre Titten durch den Stoff.
Dann sprang sie auf, grinste mich an. »So und jetzt mal nen großen Schluck, ich habe Durst!«
Beide Frauen setzten sich hin, gossen für uns drei ein (Jonas wurde einfach nicht beachtet, er war auch mit Wimmern beschäftigt).
»Ach, Schatz, du kannst ruhig wichsen, das ist okay.«, sagte Tatjana und küsste mich.
Ich dachte während der ganzen Zeit nicht, ich war wie auf Autopilot gestellt. Nur saufen, rauchen und ficken, der Rest war mir völlig egal.
Das alles lief konstant aus dem Ruder.
Mein ganzes Leben schien geradewegs auf einen Wasserfall zuzuschwimmen.
War ich vor drei Wochen noch der Vorbildbanker, verwandelte ich mich in das Gegenteil. Einem Kerl, der seinen Schwanz wichste, einem Kerl, der morgens schon anfing zu saufen. Einem Kerl, dessen Freundin (wenn man sie mal so bezeichnen möchte), einfach nur ficken im Kopf hatte und sich um nichts kümmerte. Eine Freundin, die aussah, als wäre sie einem billige Porno entsprungen. Einer Freundin, die aber sicher nicht aus einem Softcore Porno entsprang, sondern sich immer weiter Hardcore näherte und alles mit sich riss, was ging.
»Ich muss mal auf die Toilette.«, sagte ich.
»Och, du kannst ruhig auf Jonas pissen, der liebt das.«, sagte Nastja.
Ich schüttelte scheu den Kopf. Wer konnte schon sagen, was sie noch so in ihrem Hirn ausbrütete?
»Okay, verpiss dich.«, sagte Nastja und die beiden Frauen lachten über den Wortwitz.
Jonas hatte das Bad geputzt. An einigen Stellen waren noch Abdrücke im Staub zu sehen, aber er hatte sich Mühe gegeben.
Ich setzte mich auf die Toilettenbrille und vergrub meinen Kopf in den Händen.
Das alles war zwar geil, aber das alles war auch die pure Selbstvernichtung. Es war an der Zeit dies alles zu stoppen.
Nach einigen Minuten, öffnete ich leise die Toilettentür, schlich in das Schlafzimmer, packte mir meine Kleidung und verschwand unbemerkt aus dem Haus.
Ich zog mich vor der Haustür an und stellte fest, dass ich zwar mein Handy und mein Portemonnaie hatte, aber im Kleidergewühl eine Trainingshose und ein T-Shirt gepackt hatte. Es roch nach Schweiß. Hastig zog ich mir die Kleidung an und machte mich auf die Suche nach einer Bushaltestelle.

»Endlich zu Hause.«, sagte ich, als ich die Wohnungstür öffnete. Ich musste im Bus gewirkt haben wie ein arbeitsloser Alkoholiker. Stinkend, nicht frisiert und mit Klamotten, die wohl völlig in das Klischee der nicht arbeitenden Bevölkerung passten.
Sauberkeit überall. Keine leeren Flaschen oder Zigaretten lagen herum. Alles war fein säuberlich angeordnet. Ich grinste.
Nach einer ausgiebigen Dusche, hörte ich den Anrufbeantworter ab. Während sich jemand aus der Bank schon zum dritten Mal nach meinem Verbleib erkundigte, ging ich zum Kühlschrank. Fast schon automatisch griff ich zur Wodkaflasche. Kurz hielt ich inne, stellte sie weg und griff zum Wasser.
Die nächsten Tage versuchte ich zu entspannen. Ich las sehr viel, vertiefte mich in die neueste Fachliteratur und bildetete mich selbst weiter. Mein Hirn saugte alles auf, es wollte immer weiter gefüttert werden mit Informationen. Und dennoch, immer wieder, immer öfter tauchten vor meinem geistigen Auge Szenen aus der letzten Zeit auf. Tatjana wie sie saufend auf mir ritt. Nastja, wie sie Jonas vollgepisst hatte oder Tatjana wie ich sie bei dem heruntergekommenen Kiosk gefickt hatte. Es war so, als ob diese Vorstellungen beinahe in die Realität rückten und eine gespannte Atmosphäre aufbauten. Ich musste es mir dann selbst besorgen. Das Verlangen danach war so gewaltig, dass ich einmal beinahe Tatjana angerufen hätte, nu um endlich erlöst zu werden. Doch ist tat es nicht, ich schaffte den Absprung aus der sozialen Hölle.

Ich war einige Tage weg gewesen, viel länger als ich als Krankheitszeitraum angegeben hatte. Doch das war egal, morgen früh würde ich in die Filiale gehen und alles regeln.
Doch nichts, was ich erwartet hatte, war so brutal wie die Realität am nächsten Morgen.
Ich wachte früh auf, machte mich fertig. Rasiert, gut gekleidet, fuhr ich zur Filiale. Endlich war ich wieder der Alte. Es war bloß ein „Urlaub“ gewesen, redete ich mir unterwegs ein. Immer wieder blickte ich während der Fahrt gierig zu den Tankstellen.

Ein kleiner Schluck konnte doch nicht schaden, oder?
Trotzig schüttelte ich den Kopf.
»Jetzt- Ist- Schluss- Damit!«, schrie ich mehrmals und versuchte mich auf die Fahrt zu konzentrieren und nahm einen Kaugummi, um mich abzulenken, dem Drang nach Zigaretten und Alkohol zu widerstehen.
Dann sah ich die Filiale und stieg aus meinem Porsche.
Wie üblich wollte ich mein Büro betreten, doch es war abgeschlossen. Ich wartete einige Minuten, dann betrat Jennifer gut gelaunt die Filiale.
»Guten Morgen, lässt du dich auch mal blicken?«, flötete sie.
»Mein Büro.«, ich deutete auf die Tür.
»Oh, was damit ist willst du wissen?«
Ich nickte.
Sie grinste.
»Ganz einfach. Da du ja jetzt bei deiner … Schlampe warst und niemand vorerst damit gerechnet hatte, dass du überhaupt jemals wieder zurückkommst und du dich nicht gemeldet hast., habe ich vorerst die Filiale übernommen.«
»Und was ist mit deinem neuen Job?«
»Ich bin nur übergangsweise hier. Noch bis nächste Woche, dann hat sich jemand neues gefunden. Glückwunsch, du hast deine komplette Karriere gegen die Wand gefahren, Martin.«
»Und wo ist mein Büro?«
Jennifer lachte laut auf. »Dein Büro? Das gibt es nicht mehr. Melde dich bei der Personalabteilung, vielleicht vergeben die dir ja dein kleines Intermezzo .«
Ich schwitzte. Ich wollte Alkohol und einen Fick um vom Stress herunterzukommen. Mein Körper fühlte sich an, wie nach einem Marathon bei 30 Grad im Schatten.
Ich ging aus der Filiale heraus. »Ach, und Martin?«
Ich drehte mich um.
»Fick dich!«
Jennifer zeigte mir den Mittelfinger.
»Dir auch noch einen schönen Tag.«, sagte ich und verschwand.
Es stand deutlich schlechter um mich als ich dachte. Jennifer, so schien es, hatte mich binnen von Tagen aus der Bank katapultiert und ich hatte ihr in die Hände gespielt, mich gehen lassen und einfach zugesehen.

Als ich zwanzig Minuten später den Hauptsitz der Bank betrat, musste ich an das Gespräch vor einiger Zeit denken. Ich war hergekommen um mich befördern zu lassen. Jetzt musste ich um einen Job kämpfen.
Auf der Tür der Personalabteilung stand mit bunten Lettern „ WILLKOMMEN“, irgendwie machte mir das Angst. Ich atmete tief durch und betrat den Raum.
»Hallo, Martin Dehring hier. «, sagte ich und versuchte ein möglichst höflichen, freundlichen und positiven Eindruck zu vermitteln.
»Ah, Herr Behring. Geht es Ihnen wieder besser?«
Ich nickte.
»Was kann ich für Sie tun?«
Manuela Drohmann war eine Frau Mitte dreißig. Ihre boshaften Froschaugen analysierten mich bereits wie eine Fliege, die den Fehler begangen hatte in die Nähe eines Teiches zu fliegen. Ich erwartete jede Sekunde, dass ihre Zunge aus dem Mund schießen- und mich in ihren breiten Mund ziehen würde.
»Ich wollte wegen meinem Job nachfragen.«
»Ahja. Ja, ja, das ist wirklich tragisch Herr Dehring. Aber setzen Sie sich doch.«
Ich nahm ihr gegenüber Platz.
»Warum ist das denn tragisch?«
»Nun.«, sie faltete die Hände. »Sie haben sich zwar krank gemeldet, sind aber danach nicht wieder erschienen. Wie sollen wir da also verfahren? Ich habe kein Recht darauf zu erfahren, warum Sie nicht gekommen sind, wenn es sich jedenfalls um einen gesundheitlichen Aspekt bezieht. Aber, Herr Dehring, man hört ja so einiges. Also… ?«, sie starrte mich neugierig an. Wieder kam mir die Zunge ins Gedächtnis.
Mein Mund wurde trocken.
»Ich hatte einige private Probleme und ich … «
»Ja, ich habe davon gehört. Sogar einige Kollegen haben Sie gesehen. Betrunken und das morgens und das na ja Flittchen? Ja, ich glaube Flittchen passt gut dazu an ihrer Seite. Herr Dehring, ich will ehrlich zu Ihnen sein. So etwas kann sich die Bank nicht erlauben. Wir haben einen guten Ruf und den wollen wir auch nicht gefährden. Ist das verständlich?«
»Ja, das meinte ich eben mit Krise. Die Sache hat sich erledigt.«
»Gut. Sie sind jetzt auf Bewährung hier. Im Zahlungsverkehr herrscht gerade Not am Mann. Sie werden intern eingesetzt, bearbeiten die Formulare und in einem viertel Jahr sehen wir weiter. Ihr jetziges Gehalt ist zwar deutlich geringer, aber sehen Sie es als Chance.«
»Aber ich… «, sie hob eine Augenbraue. »Okay, ist angekommen.«
Wenigstens irgendeinen Job hatte ich. Zwar war ich vorerst beim uneben Fußvolk gelandet, aber das war besser als nichts.
Ich unterschrieb den befristeten Arbeitsvertrag und bekam gesagt wohin ich gehen musste.

Hubert Neumann war ein fetter Kerl mit Schnauzbart und stierte mich böse an, als ich mich vorstellte.
»Dehring? Waren Sie nicht mal Filialleiter?«
»Ja. Aber es gab einige Komplikationen. Jetzt sind wir Kollegen. Ich heiße Martin.«, stellte ich mich vor.
»Und ich bin Herr Neumann, verstanden?«
Mit den Worten machte er sich aus dem Staub. Ich saß alleine in dem zwei-Personen Büro und blickte mich um. Familienfotos, Bilder von einem Fußballspiel, ein Kalender mit nackten Frauen drauf.
Meine Hand krampfte. Nackt…Frauen….Tatjanas Titten…nur einen kleinen Schluck nehmen und Tatjana vögeln.
»Alles in Ordnung mit dir?«, fragte Neumann.
Ich hatte ihn nicht hereinkommen hören.
»Ja, ich…ich habe nur Hunger…ich mach mal Mittagspause.«
»Wir haben gerade mal elf Uhr. Jetzt wird gearbeitet, wann Mittagspause ist, sage ich.«
Der Treffer saß.
Ich bearbeitete die nächsten Stunden irgendwelche Formulare.
»Familie X Y hatte das Konto überzogen und muss nun gemahnt werden.«, sagte Neumann immer wieder, wie ein makabere Finanzgebet. Ihm schien die Aufgabe Spaß zu bereiten Menschen abzumahnen, sich daran zu ergötzen, dass sie kein Geld mehr hatten und vor dem existenziellen Ruin standen.
Endlich war Mittagspause. Mein Vorhaben das Rauchen aufzugeben, hatte ich aufgegeben. Ich war zu einem Kiosk geeilt, hatte mir ein Päckchen Zigaretten gekauft und nun stand ich draußen, vor der Zentrale im Raucherbereich. Gierig sog ich das Nikotin ein. Die Folter durch Neumann, der völlig fixiert war auf die Formulare und die jeweiligen Bestimmungen »§4, Absatz 3 besagt, Herr Dehring, hören Sie genau zu: Sollte der Schuldner nicht binnen von drei Wochen bei der jeweiligen Filiale erscheinen, wird dem Schuldner wiederholt ein Mahnschreiben geschickt. Also klicken Sie jetzt in der Tabelle auf die »1« und markieren Sie den Namen, dann erscheint er gelb bei uns. Verstanden?«, machte mich fertig.
Ich spielte etwas auf dem Smartphone herum, während die zweite Zigarette in wenigen Minuten zwischen meinen Lippen hing und jedes Mal aufzuckte, wenn ich daran zog.
Das Handy vibrierte und ich erhielt eine Nachricht.

»Ich brauche deine Hilfe. Waldemar.«

Mir wurde kalt. Ich wollte nichts mehr mit dieser Familie zu tun haben. Kurze Zeit später bekam ich wieder eine Nachricht.

»Es ist dringend. Melde dich!«

Ich ignorierte den ganzen Nachmittag die Nachrichten und versuchte mich auf das Geleier von Hubert Neumann zu konzentrieren.
Als es 16 Uhr war, Feierabend, stieg ich in mein Auto und fuhr nach Hause. Ich würde das Handy ausmachen, mich vor die Glotze setzen und mich einfach berieseln lassen, mein derzeitiges Leben einfach vergessen und darauf hoffen, dass mich die Bilder davon ablenkten, wie beschissen meine Situation war. Binnen von wenigen Tagen von einem zukünftigen Vorstandsmitglied, zur dümmsten Wurst in der Bank geworden. Das war unfair. So viel hatte ich mir nicht zur Schulden kommen lassen und was ich in meiner Freizeit machte, konnte letztlich jedem egal sein. War es aber nicht.
Ich stieg aus dem Auto und sah Waldemar.
Er wirkte noch größer, aggressiver, schlicht: bulliger.
»Behring. Warum antwortest du nicht? Fuck man…ich dachte wir wären Partner.«
Er hielt mir die Hand hin.
»Sorry, hatte viel zu tun.«
Ich reichte ihm die Hand, doch er zog sie weg und dann explodierte es in meinem Magen. Ich sackte zusammen.
»Das war für Tatjana. Die Mieze sitzt zu Hause und säuft sich den Kopf weg. Nicht sehr freundlich. Gar nicht. Mag ich nicht. Verstanden?«
Ich nickte und versuchte mich aufzuraffen.
»Außerdem…«, er half mir hoch.
»Mag.«, wieder ein Schlag in den Magen.
»Ich.«, erneut traf die Faust mich.
»Es.«Schlag. »Nicht.« Schlag.»Wenn.« Schlag. »Man.« Schlag. »Mich.« Schlag.»ignoriert.« Freiheit.
»So, das wäre geklärt. Jetzt zu Problem.«
Ich übergab mich zwei Mal. Das Gefühl, dass mir jemand gerade immer wieder einen Hammer in den Magen gehauen hatte, verebbte nicht, sondern durchflutete meinen Körper. Ich hatte mich bislang noch nie geprügelt. Jetzt wusste ich wenigstens, wie scheiße man sich fühlte, wenn man verlor. Wobei das keine Prügelei war. Hätte Waldemar ernst gemacht, dann wäre ich wohl zu keinem Gedanken mehr fähig. Oder in Waldemars Worten: Er hatte mich gestreichelt.
»Was ist das Problem?«
»Kredit. Du hast mir Kredit gegeben. «
»Ja, und?«
»Geld ist weg. Habe hier Schreiben von Bank.«
Er hielt es mir hin:

»Sehr geehrter Herr Breuch, nach der Prüfung des Kredites sind uns Unstimmigkeiten aufgefallen. Ihr Kreditantrag wird hiermit für nichtig erklärt.

Viele Grüße

Jennifer Hagen«

Ich musste den Brief zwei Mal lesen.
»Alles in Ordnung mit dir?«, erkundigte sich Waldemar, so als ob er mir nicht vor fünf Minuten die Magensäure durch den Körper getrieben hätte.
»Sie weiß es.«, sagte ich.
»Was?«
»Das ich mit drinstecke.«
»Und, wo ist Problem?«
»Ganz einfach: Ich hätte das nie gedurft. Ich habe es zwar von meinem privaten Vermögen gezahlt, allerdings, das ist eine Vorteilsannahme durch meinen Job bei der Bank.«
»Aha.«
Er blickte mich an, so als ob Albert Einstein einer Grundschulklasse gerade die Relativitätstheorie erklärt hätte.
»Das heißt, Jennifer hat auf dein Konto geschaut, gesehen, dass du mein Geld bei dir eingezahlt hast. Das Geld was ich abgehoben hatte, dir gegeben, damit du es einzahlst.«
»Hm. hm. Nicht gut. Nicht gut.«, sagte er.
»Bis wann muss der Club denn öffnen?«
»In zwei Wochen soll aufgemacht werden. Gästeliste ist laaaaheeeenge, Martin.«
Es blitzte kurz.
»Lass uns in meine Wohnung gehen, es zieht ein Gewitter auf.«
Dann besprach ich mit Waldemar das weitere vorgehen.

Ungefähr eine Woche später kam das, worauf ich gewartet hatte. Jennifer zitierte mich in die Filiale.
»Schau mal.«, sagte sie und warf mir Fotos auf den Schreibtisch. Darauf zu sehen, waren ich und Waldemar.
»Du hast mir nachspioniert?«
Sie nickte.
»Warum machst du das alles eigentlich?«, fragte ich und blieb ruhig. Ich hatte mir so etwas gedacht.
»Warum? Weil du Arschloch dich mit einem billigen Flittchen abgibst. Wir beide, wir hätten so glücklich werden können. Und du hast alles kaputt gemacht, A-L-L-E-S! Martin, ich will dich aufrütteln. Aber du hörst einfach nicht auf. Dafür wirst du bezahlen.«
»Das heißt, du verpfeifst mich beim Vorstand und ich fliege?«
»Nein, ich überlasse es dir. Entweder du kündigst oder ich zeige die Fotos.«
»Du hast den Antrag von Waldemar Breuch nur aus Boshaftigkeit abgewiesen, oder?«
»Ja und? Was spielt das für eine Rolle?«
»Ich habe nachgeschaut. Rechtlich darf ich dort mit einsteigen. Ich habe das als Privatmann gemacht, nicht als Banker. Ich habe einem Bekannten Geld geliehen und er zahlt es mir zurück bzw. ich bekomme etwas vom Gewinn ab.«
»Das ist mir scheiß egal. Hörst du? Mir ist es vollkommen egal! Ich bin die Chefin der Kreditabteilung. Ich entscheide wie das läuft. ICH! ICH! ICH! «
Ich erhob mich von meinem Stuhl und holte mein Handy hervor.
»Was soll der Mist, Martin?«
»Ich habe dich aufgenommen. Besten Dank.«
Sie erbleichte.
»Du hast….was? Wieso das denn?«
Ich hatte das Diktiergerät meiner HandyApp aktiviert gehabt, bevor ich zu Jennifer in das Büro gegangen bin. Jetzt hatte ich es ausgestellt.
»Ganz einfach. Weil du eine Fotze bist.«
Ich drehte mich herum, öffnete die Tür.
»Ach und Jennifer?«
Sie blickte zu mir.
Ich hob meine Hand und zeigte ihr den Mittelfinger.
»Ich halte die Fresse, wenn du sie hälst. Außdem bekommt Waldemar morgen die Kohle zurück auf sein Konto und du entschuldigst dich bei ihm«, sagte ich und ging.
Und tatsächlich. Am nächsten Tag rief mich Waldemar an.
»Martin. Du bist Gott. Habe Geld wieder. Und…«, er lachte kehlig.
»Klick mal auf Tatjanas Seite im Internet. Habe Überraschung für dich.«
Ich öffnete meinen Laptop, gab die Internetadresse ein.
Dann sah ich einmal das Standbild von mir und Tatjana. Mein Gesicht war verpixelt. Daneben war ein anderes Video platziert worden. Über dem Video stand eine Überschrift:
»Willige Fickfotze braucht es mehrfach«
Als ich auf „Play“ klickte, erkannte ich Jennifer.
Ihre glasigen Augen blickten in die Kamera und wie ein Mantra sagte sie immer wieder »Ich bin eine nasse Fotze, die es hart braucht.«
»Dehring wie gefällt dir Filmchen?«
»Krass…krass…krass… wie hast du das hinbekommen?«
Waldemar lachte erneut.
»Kam in Club gestern. Meinte sie wolle sich entschuldigen und ich meinte darauf trinken wir. Fast wie bei dir damals. Nur Martin, du bist Freund, sie ist Feindfotze.«
Ich bedankte mich für dieses „Kompliment“. »Und was ist dann passiert?«, hakte ich nach und merkte bereits, wie mein Schwanz aus den Boxershorts herausspringen und ficken wollte.
»Dann habe ich sie zur Schlampe gemacht… «, Waldemar lachte laut auf.
»Mhhmmm ich schmecke ihren Fotzensaft noch immer. Übrigens, gehe mal zu deiner Tür, mein Freund.«
Ohne nachzudenken tat ich es. In diesem Moment der größten Erregung waren meine Gedanken nur noch gefickter Brei. Ich war wie paralysiert. Meine dunkle, triebgesteuerte Seite, hatte wieder die Oberhand gewonnen.
Als ich die Tür öffnete klappte mein Mund auf.
»Hi Süßer, hast du mich vermisst?«, sagte Tatjana und berührte meinen Schwanz.

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