Das Leben des Damianos Episode 10

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Es ist soweit das Leben in Athen geht weiter. Viel Spaß beim lesen.

Episode 10

Als ich erwachte merkte ich sofort das ich alleine war den neben mir herrschte Leere. Nachdem ich mich angekleidet hatte suchte ich im ganzen Haus nach jemanden war aber tatsächlich alleine also beschloss ich nach Hause zu gehen. Kaum das ich die Türe hinter mir geschlossen hatte sprach mich jemand an und im ersten Moment konnte ich nicht zuordnen wer es war.

„Tagmatarches, wie geht es euch ich hoffe ihr seid wieder völlig gesundet?“

Als derjenige näher kam fiel es mit wie Schuppen von den Augen, es war der Hoplit den ich die Verantwortung über meine Tagma gegeben habe bis zu meiner Rückkehr.

„Ahhh, welch eine Freude euch zusehen und nennt mich bitte Damianos ihr seid mir im Moment nicht unterstellt. Wie darf ich euch nennen Hoplit.“

„Ich danke euch Damianos mein Name ist Zephir Georgiou, es ehrt mich wenn ihr mich Zephir nennen würdet. Darf ich euch einladen mein Haus mit eurer Gegenwart zu ehren?“

„Es wäre mir eine Ehre Zephir. Geht doch bitte voran.“

Zephir deute mir mit einer Hand in die Richtung und wir schritten unter normalem Geplänkel in Richtung seines Hauses. Kaum das wir angekommen waren stellte ich fest das er oder seine Familie nicht zu den armen Häusern der Stadt gehörte den sein Haus war imposant und zeugte von gewissem Wohlstand. Zephir bat mich herein und führte mich sogleich in das Arboretum des Hauses welches durch ein Compluvium (typische Dachöffnung für antike Häuser zur Beleuchtung) Lichtdurchflutet war. Er wies mir einen Platz und nahm mir gegenüber Platz und wies seine Hausdiener an uns mit Getränken zu versorgen. Nachdem wir versorgt waren plauderten über die Geschehnisse nachdem ich nach Athen verbracht wurde. Zephir erläuterte mir das die von mir verfügten Änderungen in der Tagma ohne Murren und mit großer Begeisterung durch die selbige angenommen und ausgeführt worden war.

Mit einem Lächeln auf dem Gesicht betrat ein junger Mann das Arboretum kam zielstrebig auf uns zu und küsste ohne jegliche Scham Zephir. Ich blickte sofort in eine andere Richtung und versuchte es unauffällig wirken zu lassen.

„Orestes bitte begrüße doch den edlen Tagmatarches Damianos Passadakis. Er ist mein Vorgesetzter im Kriegsfall und ja ich kann sagen er war mir immer schon ein Freund. Damianos, es braucht euch nicht peinlich sein, dies ist Orestes mein Geliebter.“

Orestes hielt mir mit einem strahlenden Lächeln die Hand zu Begrüßung entgegen, welche ich ergriff und freundlich schüttelte.

„Zephir es berührt mich in keiner Weise jedoch hatte ich damit nicht gerechnet.“

„Nun wie ihr seht und euch denken könnt ist Orestes mein Liebhaber und wir leben hier seit Jahren gemeinsam. Anfangs stießen wir ob unseres offensichtlichen Verhaltens auf Widerstand doch dieser hat sich schnell gelegt da wir beide niemand schadeten und uns für die Gesellschaft einsetzten. Stört es euch wenn Orestes sich zu uns gesellt?“

„Wieso sollte es dies, es ist doch auch sein Haus und ich bin hier Gast.“

Orestes nahm direkt neben seinem Zephir Platz und umarmte ihn und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Wange. Danach redeten wir zu dritt über die damaligen Vorfälle da Orestes anscheinend sehr gut Bescheid wusste und offensichtlich von seinem Geliebten aufgeklärt worden war.

„Damianos nun erzählt schon wie geht es diesem Nikolaos dem ihr damals den Schutz der Stadt gewährt habt. Wie ich gehört habe und auch bei der Volksversammlung selbst sah ist er ein absolut netter gutaussehender Mann. Wie läuft es zwischen euch beiden?“

„Orestes nun ist es aber genug du kannst Damianos nicht solch indiskrete Fragen stellen. Durch seine Stellung besitzt er nicht die Freiheiten die wir uns leisten können. Du bringst unseren Gast in Verlegenheit.“
Ob der wunderbaren Offenheit und Unbefangenheit von Orestes war ich nun doch leicht geschockt und wusste im ersten Moment nicht was und wie ich erwidern sollte.

„Verzeiht meinem Orestes Damianos er ist in solchen Dingen etwas tollpatschig.“

„Schon gut Zephir, ich muss sowieso mein Herz ausschütten und dank dieses jungen Mannes kann ich wohl nicht anders als dies nun zu tun. Ich kenne euch Zephir als meinen ersten Gardisten und schenke euch mein vollstes Vertrauen und da ihr Orestes als Gefährten gewählt habt denke ich kann ich auch ihm vertrauen.“

Beide nickten mir zu und so atmete ich schwer durch und fasste all meinen Mut zusammen.

„Was denkt ihr den zu wissen oder was vermutet ihr denn?“

„Nun Damianos es war nicht schwer zu erraten was ihr für diesen Gefangenen beim ersten Anblick empfunden habt. Eure Augen strahlten förmlich als ihr ihn erblicktet und euer Körper konnte eure plötzlichen Gefühle nicht verbergen.“

„Als erstes Zephir bitte ich dich mich wie einen Freund anzusprechen ich denke über das förmliche sind wir bereits hinaus.“

„Gut wie du willst. Also dein ganzes Wesen schrie es förmlich hinaus das du etwas ab der ersten Sekunde für ihn etwas empfändest. Das er plötzlich wusste das er um Schutz bitten konnte war das nächste Indiz deiner ich vermute mal Liebe für ihn.“

„Dem war auch so Zephir, ich kann mir dies selbst nicht erklären wieso und weshalb aber es traf mich völlig unerwartet. Ich hoffe dies sorgte nicht für Unruhen in der Tagma.“

Zephir und Orestes lachten beide und legten mir ihre Hände auf die Schultern bevor er weitersprach.

„In keinster Weise mein lieber. Die eingeweihten oder besser gesagt die wissenden wie zum Beispiel der Giatrós freuten sich für dich. Als du nach der Schlacht vermisst wurdet hättet du deinen Nikolaos erleben müssen, er wütete und stürmte förmlich in das Zelt in welchem der Kriegsrat stattfand und lies sich durch mich oder den Rest der Garde nicht stoppen. Er fluchte er schrie und wies sogar den Polemarch an einen Trupp zu senden dich zu retten. Der Polemarch wies ihn zurecht gewährte ihm aber das Recht wenn er freiwillige findet dich zu retten. Er lief durch das Lager sprach jeden an bettelte um Hilfe und wenn ich nicht eingeschritten wäre dann hätte er die gesamte Tagma mitgenommen. Du weißt du genießt hohes Ansehen in der Tagma und die Leute würden mit einem Lächeln auf den Lippen für dich in den Tod gehen wenn du es verlangst.“

Die gehörten Worte trieben mir die Schamesröte ins Gesicht und ich konnte nur beschämt mein Haupt senken und stammelte unverständliche Worte.

„Dies braucht dir nicht peinlich sein mein Freund, du behandelst die Männer der Tagma fair und gewährst uns jegliche Freiheit und trotzdem handelt du im militärischen Sinne absolut weise. Vor allem dafür wirst du hochgeschätzt von allen. Wie dem auch sei die gesamte Tagma war bereit für deine Rettung ihr Leben zu geben doch ich schritt ein und befand einen Trupp von 10 Mann ausreichend dich in einer geheimen Mission zu retten. Nikolaos allerdings ließ sich nicht davon abbringen dich selbst zu befreien er wies auf sein Wissen des feindlichen Feldlagers hin und unter Tränen forderte er von mir ihn mitzunehmen. Nun die Götter haben mich nicht mit Blindheit geschlagen und ich erkannte sofort weshalb er dies so vehement verlangte. Er hatte ebenfalls sein Herz an dich verloren und war bereit für seine Liebe zu sterben wenn die Götter dies fordern sollten.
Wir planten deine Befreiung für den nächsten Tag doch unter sehr lauten Argumenten und Schlägen auf den Tisch wies er uns darauf hin das du nicht so lange Zeit hättest den Sophronia sei ein Sadist und würde erst ruhen wenn du und der Rest seine Gefangenen Tod seien. So entschieden wir noch in derselben Nacht die Befreiung zu versuchen. Der Polemarch selbst nahm an unserer Besprechung teil und gab uns Tipps und lies die komplette Tagma in Kampfbereitschaft versetzen, falls wir scheitern sollten wäre er mit der Tagma marschiert. Nikolaos führte uns mit so muss ich zugeben höchster Effizienz und großer Kompetenz zielstrebig in das feindliche Lager. Kaum das wir unser Ziel erreicht hatten konnten wir erkennen wie dich Sophronia züchtigte und hätte ich Nikolaos nicht zurückgehalten er wäre mit gezücktem Acinaces auf ihn losgestürmt egal was dies für ihn bedeutet hätte. Ihm rannen die Tränen in Bächen herunter und auch der Rest der Truppe konnte nicht an sich halten selbst mir trieb es die Tränen in die Augen. Ich vermag nicht zu verstehen was du erdulden musstest Damianos aber du hast keine Schande über dich oder die Tagma gebracht du hast die Peitsche genommen als wäre sie nichts.

Erst gegen Ende seiner Behandlung erreichte Sophronia das du unter seinen Schlägen schreiend das Bewusstsein verloren hast. Wir warteten ab obwohl es uns schwer fiel und beobachteten wo man dich hinbrachte. Kaum das du alleine im Zelt warst ging Nikolaos ohne Zögern in Richtung der Wachen sprach mit ihnen und lenkte sie ab indem er ihnen sagte Sophronia persönlich hätte nach ihnen verlangt.
Kaum das die selbigen weg waren kehrte er zurück und schnitt sich persönlich durch das Zelttuch. Der Rest ist dir wieder bekannt und naja deine Rückkehr war dank deiner Sturheit dich trotz deiner Wunden selbst zu gehen ein Triumphzug.“

„Zephir, dies alles ist mir neu das du mir berichtest. Nikolaos sagte mir nur er hätte sich freiwillig gemeldet um mich zu befreien mehr erzählte er mir nie.“

Orestes rutschte unruhig auf der Bank hin und her und drückte ab und an seinen Ellbogen in Zephirs Seite. Dieser wiegelte immer wieder ab und deute ihm ein Nein an.

„Nun frag mich schon was du unbedingt wissen willst Orestes bevor du vor Neugier platzt.“

Ich sah des längeren das Orestes eine Frage unter den Fingern brannte und wenn er sie nicht stellen konnte würde es ihn vor Neugier zerreißen.

„Was ist nun mit euch beiden seid ihr ein Paar? Lebt ihr so wie mein Geliebter und ich zusammen? Sprich Damianos ich will es wissen. Wann lerne ich Nikolaos kennen, der dein Herz im Sturm eroberte. Ich muss ihn kennen lernen um zu verstehen was mir mein Zephir erzählte.“

„Orestes, nun ist es aber wirklich genug. Ich habe dir erzählt das Damianos aufgrund seiner Stellung nicht die Freiheiten besitzen kann die wir genießen. Er hat Verpflichtungen denen er nachkommen muss.“

Er wurde von seinem Gefährten zur Ordnung gerufen dennoch verzog Orestes seine Mundwinkel zu einem Schmollmund und schimpfte leise vor sich hin was mir ein Lachen entlockte.

„Es ist schon gut Zephir dein Gefährte ist noch jung und ungestüm, verurteile ihn dafür nicht. Was deine Fragen angeht Orestes will ich sie dir beantworten so gut ich es vermag. Ja und nein was deine Frage betrifft ob wir ein Paar sind. Ich bin sooft als möglich mit ihm beisammen und ja wir lieben einander. Nein wir leben nicht wie ihr beide zusammen da so wie Zephir schon sagte mir dies in dieser Form nicht möglich ist so gern ich es auch möchte. Nikolaos würde dies genauso gerne doch er weiß das dies so nicht möglich ist. Ich denke durchaus das Nikolaos einem Treffen zustimmen würde vor allem da ich erkennen kann das du Orestes ein absolut ehrlicher liebenswürdiger junger Mann bist. Ich denke einem kennenlernen steht mit Sicherheit nichts entgegen. Willst du sonst noch etwas wissen mein junger wissbegieriger Freund?“

„Ich danke dir für deine aufrichtige Antwort aber verzeih mir wenn ich es nicht verstehe wieso ihr euch verstecken müsst.“

„Orestes mein Geliebter, ich sagte dir doch bereits das Damianos einem der ältesten Häuser Athens angehört. Ihm wurde es in die Wiege gelegt das er eines Tages zu einem der führenden Köpfe unserer Stadt gehört. Es wird erwartet das er sich eine Frau nimmt und sein Geschlecht mit ihr fortführt.“

„Aber das ist doch dumm, Die beiden lieben sich wieso also ist dies so wichtig? Ich verstehe es nicht entschuldigt.“

„Entschuldige dich bitte nicht ich versteh die Konventionen selbst nicht wirklich.“

Wir unterhielten uns noch länger miteinander bevor ich mich von den beiden verabschiedete nicht ohne das ich versprechen musste mit Nikolaos ihnen einen Besuch abzustatten. Ich kehrte nach Hause zurück so wie ich es ursprünglich vorhatte. Kaum das ich das Haus betreten hatte eilte meine Mutter auf mich zu und löcherte mich mit Fragen wo ich war, ob alles in Ordnung sei und so weiter. Auf Nachfrage teilte sie mir mit das Nikolaos schon lange hier sei und sich wunderte wo ich sei denn er konnte als er von der Agora wiederkehrte mich nicht finden, deswegen sei er hierhergekommen. Nachdem wir Platz genommen hatten bei den anderen erzählte ich von meinem Besuch verschwieg allerdings pikante Einzelheiten den alles mussten meine Eltern auch nicht wissen, Nikolaos würde ich es später erzählen. Erstmal führten wir eine nette Unterhaltung und tranken gewürzten Wein.

„Vater, Mutter ich würde euch gerne etwas sagen.“

„Was es auch ist mein Sohn immer raus damit deine Mutter und ich wissen ja das bei dir immer mit Überraschungen zu rechnen ist.“

„Wie du weißt Vater wurde Nikolaos ja zum Vollbürger und so habe ich spontan etwas entschieden zu tun und ich wollte euch es wissen lassen.“

„Mein lieber Sohn wenn du uns nun mitteilen möchtest das du Nikolaos dein Haus geschenkt hast, damit haben wir bereits gerechnet gehabt. Wir kennen doch dich und dein großes Herz da wir auch deine Liebe kennen die du Nikolaos entgegenbringst war dies nur ein logischer Schritt. Tue was auch immer dir beliebt, es gehört dir und du musst uns dies nicht erklären.“

„Ich wollte es euch nur mitteilen nicht das ihr es durch andere eventuell erfahrt.“

„Danke mein Sohn aber dies stört uns nicht wie lieben dich so wie du bist.“

Nikolaos würde heute Nacht bei mir bleiben dies hatten wir beide entschieden und so verabschiedeten wir uns dann später von meinen Eltern und zogen uns in meine Räume zurück. Ich ließ uns ein Bad vorbereiten mit den edelsten Ölen und wer weiß schon was alles passieren kann. Wir entkleideten uns und begaben uns in das Wasser welches angenehm temperiert war. Ich rutschte so zu Nikolaos das ich zwischen seinen Beinen lag und mit meinem Rücken auf seiner Brust. Er umarmte mich und küsste mir dabei den Nacken. Nachdem wir unser Bad beendet hatten begaben wir uns zur Ruhe und schliefen friedlich Arm in Arm ein.

Das wars fürs erste wieder einmal aus Athen ich hoffe ihr fandet Gefallen an dieser Episode. Kommentare sind gerne gesehen.

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