Das Leben des Damianos Episode 50. Jubiläum
Die heutige Jubiläumsfolge ist extra lang, also gewöhnt euch nicht daran 😀
Episode 50
Wie nicht anders zu erwarten äußerte der Iokhagos der auf den Namen Georgios hörte und sich mir gegenüber sehr rüde geäußert hatte lautstark seinen Unmut wurde jedoch durch Patroklos mit einer Handbewegung zum Schweigen gebracht.
„Ich erwarte von allen dass sie mit den ehrenwerten Gesandten des Rates zusammenarbeiten, der Rat wünscht es so, deshalb werden wir diesem Befehl nachkommen. Bereitet eure Abteilungen darauf vor durch den Giatrós und seine Helfer untersucht zu werden, ihr könnt nun gehen.“
Die angesprochenen verschwanden sogleich nach Empfang ihrer Befehle und so waren wir wieder alleine. Patroklos trat einen Schritt auf mich zu und legte mir seine Hand auf die Schulter.
„Du siehst Damianos es ist alles gut, du kannst dich entspannen sie werden meinen Befehlen Folge leisten, so wie auch wir den Rat achten.“
„So ganz glaube ich noch nicht daran im besonderen Georgios war besonders ungehalten über die Befehle und nur weil er dich achtet hat er sich zurückgehalten.“
„Ja ich weiß Damianos, doch auch er wird sich an die Befehle halten dessen bin ich der festen Überzeugung.“
„Ich hoffe es Patroklos, ich hoffe es doch rechne ich noch immer mit Gegenwehr vor allem wenn ich mich in der Nähe befinde. Du hast es selbst gehört was er gegen mich und meine Lebensart einzuwenden hatte deshalb denke ich dass es nicht ohne Probleme ablaufen wird, denn als Aufsicht muss ich zumindest in der Nähe der Untersuchten sein.“
Es war Iantha der das Gespräch mitangehört und sich nun in unser Gespräch einmischte.
„Damianos, ja du musst in der Nähe sein da gebe ich dir Recht doch hier können wir Abhilfe schaffen wir lassen ein Zelt leer räumen und du kannst vor dem Zelt warten bis die Untersuchungen abgeschlossen sind. Falls ich etwas finde das auf Züchtigung oder Schändungen hinweist werde ich dir berichten lassen und erst dann betrittst du das Zelt. Nicht das ich denke es wäre schlimm wenn du im Zelt wärst bei der Untersuchung doch wissen wir beide das es manchen Manne unangenehm ist wenn er sich entkleiden muss vor anderen. „
Ich wusste das er Recht hatte auch mir war eine Musterung durch Fremde immer unangenehm auch wenn ich an meine Zeit bei Sophronia zurückdachte, wo ich nackt gepeitscht wurde vor allen, kam wieder Unmut in mir auf.
„Du hast Recht Iantha, wie so oft und ich verstehe deinen Einwand deshalb muss ich nun meine Bitte an Patroklos richten uns ein Zelt zur Verfügung zur stellen.“
„So soll es geschehen Damianos, euer Giatrós ist ein besserer Diplomat als wir beide es vermutlich jemals werden.“
Patroklos erließ Befehle an seine Gardisten, Georgios mitzuteilen er solle ein Zelt leerräumen lassen für die Untersuchungen und uns dann den Vollzug melden. Während die Gardisten ihre Aufträge erfüllten nahmen wir zurückgebliebenen vor dem Zelt von Patroklos Platz und redeten über Belangloses. Die Sonne stand beinahe im Zenit als die Gardisten zu uns zurückkehrten und uns den Vollzug der Befehle mitteilten. Patroklos nahm dies Kopfnickend zur Kenntnis und erhob sich und ging in sein Zelt welches er kurz darauf wieder verließ.
Er gab uns ein Zeichen ihm zu folgen was wir auch sofort taten und er Schritt langsam und voller Stolz durch das Feldlager. Kaum das wir den Bereich betraten in dem die normalen Soldaten ihr Tagewerk verrichteten wurde er immer wieder gegrüßt welches er freundlich erwiderte.
Wir erreichten den Bereich in dem das Zelt vorbereitet war für die Untersuchungen und Patroklos erteilte Befehle um die gesamte Tagma antreten zu lassen, was sofort Unruhe in die Soldaten brachte den alle begannen umherzulaufen und Befehle zu brüllen. Wenige Minuten später stand die Tagma angetreten vor uns und es war kein laut zu hören außer den kreischenden aufgeschreckten Vögeln. Patroklos stand noch einen Augenblick bevor er einen Schritt nach vorne trat und unter seinem Brustpanzer die Schriftrolle hervorholte welche er in die Luft reckte.
„Soldaten, hier in meinen Händen halte ich eine Schriftrolle des ehrenwerten Rates unserer Stadt welche Befehle für unsere Tagma enthält. Ich erwarte von jedem einzelnen dieser Tagma das er sich sobald er die Befehle kennt an diesen hält denn sie sind Gesetz, erstens weil sie direkt vom Rat kommen und zweitens weil ich es von euch fordere und ihr wisst dem Rat und meinem Befehl ist Folge zu leisten.“
Patroklos entrollte die Schriftrolle dessen Inhalt auch mir unbekannt war da ich sie gesiegelt bekommen hatte und machte sich daran diese seinen Soldaten vorzulesen.
„Ehrenwerter Tagmatarches, geschätzte Iokhagos, Soldaten. Wir der Rat der Archonten erteilen Damianos Passadakis Bürger Athens, Mitglied der Volksversammlung und Kandidaten auf ein Amt in unserer Stadt die Vollmacht in unserem Namen alle unsere Truppen einer Untersuchung ihrer Gesundheit zu unterziehen. Eine Armee ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied deshalb liegt uns sehr an dem Zustand unseres Heeres. Damianos Passadakis unterzieht mit seinem Stab aus Giatrós jeden Soldaten dieser Stadt einer Untersuchung ohne jegliche Ausnahme. Für unsere Heimat Athen stets bereit. Gezeichnet der Rat der Archonten.“
Patroklos ließ die Truppe das gehörte etwas verarbeiten bevor er sich wieder an sie wandte.
„Gibt es jemanden der einen guten Grund vorbringen kann sich dieser Untersuchung nicht zu unterziehen? Wenn dies der Fall ist wird er angehört werden und kann sich erklären andernfalls ist dieser Befehl für alle dieser Tagma bindend.“
Nun war reden und diskutieren innerhalb der Soldaten zu vernehmen, vermutlich da dies in dieser Art noch niemals gefordert worden war. Bis heute gingen die Soldaten zum Giatrós wenn sie sich verletzt hatten oder sie von ihren Vorgesetzten dorthin befohlen wurden. Mir war von Anfang an bewusst das dies eine kleine Hürde in meinem Plan sein würde doch würden sich alle so denke ich dem Befehl beugen. Gegen den Rat und seine Befehle zu sein könnte schwerwiegende Konsequenzen bis hin zur Verbannung aus der Stadt führen, und dies so war ich mir sicher würde keiner riskieren wollen. Meinen Blick ließ ich langsam über die angetretenen Soldaten schweifen und ertappte mich dabei nach Nikolaos und Nikos Ausschau zu halten, dies jedoch war bei der Menge der Soldaten ein nahezu sinnloses Unterfangen. So vertieft wie ich im Moment war bemerkte ich nicht Georgios der vorgetreten war und sich nun vor seiner Abteilung der Tagma gestellt hatte und sich an Patroklos wandte.
„Mein Tagmatarches, es liegt mir fern mich gegen den Rat zu stellen doch alle meiner Abteilung sind gesund und bei Kräften ich benötige keinen Giatrós oder den sogenannten Helden Athens um dies zu wissen. Jederzeit und überall unterziehe mich dieser angeordneten Untersuchung jedoch verlange ich das dieser da nicht anwesend ist.“
Als er dies sagte deute er am Ende seines Satzes auf mich. Patroklos der gerade etwas entgegnen wollte wurde abrupt unterbrochen als wir beide wüst auseinander gedrückt wurden. Ich wusste nicht wie mir geschah doch im selben Moment realisierte ich einen an mir vorbeistürmenden Jorgos der sein Dory gezogen hatte und auf Georgios losstürmte.
Ehe auch nur jemand reagieren konnte hatte er ihn erreicht drehte im Lauf sein Dory nach hinten und rammte Georgios den Griff seines Schwertes in die Brust und dieser flog regelrecht nach hinten auf seinen Rücken.
„Wage es niemals wieder Athener, so mit dem Abgesandten des Rates, Helden von Athen und Sparta so zu sprechen oder ich werde dich richten wie der Hund der du bist. Nur weil ich dem Abgesandten meinen Schwur gab, mich gemäß den Sitten Athens zu benehmen, weilst du noch unter den Lebenden und stehst noch nicht vor den Göttern.“
Quer durch die gesamte Tagma war jetzt ein aufgeregtes Stimmengewirr zu hören und ich konnte es nur zu gut verstehen. Den Göttern sei Dank hat Jorgos das Dory gedreht, hätte er Georgios hier an Ort und Stelle gerichtet es wäre sein Todesurteil gewesen. Selbst das Stimmengewirr konnte Jorgos in seinem Redeschwall nicht stoppen und er redete unbeirrt weiter.
„Erhebe dich Athener und nimm zurück was du gesagt hast und entschuldige dich bei meinem Herrn dann gewähre ich dir auch das Recht der Vergeltung und stehe wann immer ihr es wollt dafür bereit.“
Georgios erhob sich und kaum das er stand, spuckte er Blut auf den Boden blickte wütend in Jorgos Richtung wollte gerade etwas entgegnen als er von Patroklos unterbrochen wurde.
„RUHE, ich will das hier jetzt jeder schweigt auch ihr Georgios. Weshalb befleckt ihr die Ehre dieser Tagma in dem ihr gegen die Befehle des Rates und ihres Abgesandten verstoßt? Der Hauptmann der Garde des Passadakis mag heftig reagiert haben, doch schonte er euer Leben deshalb werde ich euch wenn ihr bei dem Abgesandten um Vergebung eurer Verfehlung bittet ohne Zweifel eurem Recht auf Vergeltung zustimmen. Wagt es nichts anderes im Moment als das was ich gerade hören will zu sagen ansonsten schleife ich euch persönlich vor den Rat. Tut was ich euch befehle.“
Georgios dem die Wut und die Rage ins Gesicht geschrieben stand kämpfte mit sich den es war ihm anzusehen das er am liebsten losgebrüllt hätte. Nochmals spuckte er einen Schwall Blut von sich stellte sich dann offensichtlich unter Schmerzen aufrecht hin und wandte sich in meine Richtung.
„Verzeiht mir meinen Hochmut und meine unangebrachte Art euch gegenüber Abgesandter. Nun da ich dem Befehl meines Tagmatarches nachgekommen bin fordere ich das Recht der Vergeltung von eurem Gardisten.“
Alle Blicke waren nun zu mir gerichtet, denn ich wusste ich musste ihm das Recht der Vergeltung gewähren, wenn es unter Regeln stattfinden sollte. Eine Ablehnung meinerseits hätte zur Folge dass es irgendwo stattfinden, und bestimmt mit dem Tod einem der beiden enden würde.
„Eure Worte der Vergebung akzeptiere ich Iokhagos, desweitern will ich euch das Recht der Vergeltung zugestehen nun da zwischen uns kein Disput mehr besteht. Ein jeder der beiden Gegner soll sich einen Mann wählen der ihm zur Seite steht. Ich überlasse es dem ehrenwerten Tagmatarches Galanis den Ort und den Zeitpunkt der Vergeltung festzulegen. Meine einzige Forderung an beide Gegner ist, es geht nicht auf Leben und Tod. Der erste der freiwillig sein Dory und Sc***d fallen lässt ist der Sieger.“
Georgios nickte zustimmend während ich im Gesicht von Jorgos ein lächeln und in seinen Augen puren Stolz aufblitzen sah. Ich drehte mich nun zu Patroklos der das ganze schweigend mitverfolgt hatte und nun wusste das es an ihm war zu sprechen.
„Der Ruf der Vergeltung ist erklungen und er wurde gewährt, gemäß den vorgegebenen Regeln wir noch heute nach Beendigung der Untersuchung aller Soldaten und ich meine ausnahmslos alle meine Soldaten werden daran teilhaben, soll der Kampf stattfinden. Ich fordere beide der Kontrahenten auf sich nun ihren zweiten Mann zu wählen der ihnen während des Kampfes beisteht.“
Nun da Patroklos geendet hatte lag mein Blick wieder auf den beiden Kämpfern die nun nebeneinander standen, es war Georgios der zuerst sprach.
„Ich wähle Iokhagos Galarites mir beizustehen.“
Nun war es an Jorgos seinen zweiten Mann zu wählen und ich vermutete bereits auf wenn seine Wahl fallen würde doch war mir noch nicht klar, wie er dies tun wollte ohne unseren Plan offenzulegen und Nikos zu enttarnen.
„Iokhagos ich akzeptiere die Wahl eures Mannes und da es verwerflich wäre von mir einen voll ausgebildeten Krieger Spartas zu wählen, will ich einen euren neuen Rekruten erwählen. Ist dies in eurem Sinne?“
Nun da er die Frage gestellt hatte blickte ich in die Augen von Georgios und meinte darin Hochmut zu erkennen den er gewährte Jorgos die freie Wahl. Jorgos nickte kurz Patroklos und mir zu bevor er sich an die Abteilung von Georgios wandte.
„Gibt es unter euch einen der den Mut hat an meiner Seite zu stehen während des gewährten Kampfes? Ihr müsst keinerlei Sorge haben das euch daraus Nachteile entstehen den die Regeln des fairen Kampfes schützen euch davor.“
Nun da die Abteilung die Worte von Jorgos vernommen hatte, brach Gerede aus welches auch durch niemanden unterbrochen wurde, ich war mir sicher dass sofort eine Hand nach oben gehen würde. Mit einem Lächeln auf den Lippen stand Georgios da, denn er war sich vermutlich sicher dass niemand aus seiner Abteilung es wagen würde sich gegen ihn zu stellen. Regungslos verharrte Jorgos vor der Abteilung und wartete das Gemurmel in der Abteilung ab. Just in jenem Moment als ich bereits dachte Nikos würde es nicht wagen seine Tarnung zu gefährden, wurden 2 Hände in die Höhe gereckt doch blieben die Inhaber dieser Hände stumm. Jorgos nickte kurz in die Reihen bevor er sich wieder zu uns drehte.
„Ich erbitte von euch Tagmatarches Galanis die Erlaubnis die beiden mutigen Männer vortreten zu lassen.“
Patroklos nickte ihm zu wandte dann seinen Blick zu mir und seine Augen spiegelten irgendetwas zwischen Angst und Genugtuung wieder.
„Tretet vor mutige Athener damit ich wählen kann wer von euch der Mann sein soll der mir zu Seite steht.“
Während nun Bewegung in der Abteilung von Georgios kam, musterte ich genau seine Reaktion die er zeigen würde, wenn die beiden Männer aus der Menge hervortreten würden. Patroklos trat nun neben mich beugte sich leicht in meine Richtung.
„Nun wird es gleich interessant werden ich denke ja wir beide wissen wer sich freiwillig gemeldet hat.“
Ich nickte nur stumm und fokussierte meinen Blick weiterhin auf Georgios, so wie auch Patroklos es tat. Kaum das die beiden Soldaten aus der Menge der Abteilung vor Jorgos getreten waren, war ein leises doch vernehmbares „Verräter, mögen die Götter euch vergeben“, aus dem Munde von Georgios zu hören.
Wie ich es vermutet und befürchtet hatte, war einer der beiden freiwilligen Männer mein Nikolaos, der wie ich vermute Jorgos beistehen wollte wenn kein anderer es tat. Beim zweiten Mann war ich mir nicht völlig sicher ob es sich um Nikos handelte den seine Rüstung wies im Gegensatz zu Nikolaos Rüstung keinerlei Insignien auf.
„Wie sind eure Namen tapfere und brave Soldaten Athens, damit ich euch mit dem euch gebührenden Respekt ansprechen kann.“
„Mein Name hoher Herr ist Nikolaos, wenn ich nicht hier meine Pflicht erfülle tue ich dies in den Diensten des Archon Antoniou deshalb entschied ich mich euch beizustehen wenn ihr dies wünscht, den es wurde durch meinen Iokhagos ein Befehl des Rates, wissentlich oder aus Torheit, nicht befolgt.“
„Ehrenwerter Nikolaos ich danke euch für eure aufrichtigen Worte und eure Beweggründe sind zutiefst ehrbar und nachvollziehbar, doch lasst mich auch den zweiten mutigen Krieger hören.“
Während sich Jorgos an den zweiten Krieger wandte war es wieder Patroklos der mir zuflüsterte.
„Damianos was tut er, er begibt sich in höchste Gefahr, auch wenn es so nicht sein sollte wird er Vergeltung zu spüren bekommen.“
„Dies ist mir durchaus bewusst Patroklos doch habe ich keinen Einfluss auf seine Rechtschaffenheit und sein handeln, doch nun lass uns warten wer der zweite der Männer ist.“
Wir richteten nun unsere Aufmerksamkeit auf den zweiten Soldaten, welcher vorgetreten war, und ich hoffte Inständig das es Nikos sein würde und dieser von Jorgos erwählt werden würde.
„Mein Name hoher Herr ist Nikomedes, meine Beweggründe euch beizustehen sind vielfältig doch am schwersten wiegt das ihr mit eurem handeln ehrbar gehandelt habt, den Gesandten des Rates ohne Furcht vor den Konsequenzen beizustehen. Ich sage dies hier vor der versammelten Tagma den ich fürchte weder die Schmähungen die ich erfahren werde noch den Zorn meines Iokhagos.“
Im selben Moment als ich den Namen des Soldaten vernahm, und er nicht Nikos lautete hörte ich mein Blut in meinem Körper rauschen, leicht gaben meine Füße nach, wurde jedoch sofort von meinen beiden Gardisten gestützt. Ich war mir nun sicher das Jorgos, meinen Nikolaos wählen würde. Sofort hatte ich Angst um das Leben meines Geliebten, auch wenn er nicht selbst am Kampf teilnehmen würde, ich würde nicht umhinkommen Jorgos deshalb Vorwürfe zu machen, denn mit seiner unbedachten Reaktion auf meine Schmähung brachte er nun Nikolaos in Gefahr.
„Ich danke euch ehrenwerter Nikomedes, für eure aufrichtigen Worte, weder Schmähungen eurer Tagma, noch den Zorn eures Iokhagos sollt ihr fürchten, denn auch wenn wir einen Disput haben, so bin ich der Überzeugung euer Iokhagos ist ein Mann der Ehre und wird euer Handeln respektieren.“
Der Blick von Jorgos glitt nun von Nikomedes zu Georgios und blickte ihn stumm an, welcher auch sofort das Wort ergriff.
„Weder Zorn noch Schmähung sollt ihr beide erfahren, durch euren Mut hervorzutreten machtet ihr es mir möglich diesem Spartaner zu zeigen wo sein Platz ist. Kein Mann meiner Abteilung oder dieser Tagma soll euch gegenüber handeln dies ist mein Wunsch, von dem ich verlange das ihm nachgekommen wird.“
„So sei es, ich der Tagmatarches dieser Tagma werde darauf achten das niemand, diesen beiden mutigen Männern ein Leid zufügt, fordere alle meine Iokhagos und jeden einzelnen meiner Soldaten auf diese meinen Befehle zu achten und zu überwachen.“
Die Worte von Patroklos wurden mit einem lauten einstimmigen „Vαί“(griechisch für Jawohl) zur Kenntnis genommen. Diese Worte ließen meine innere Unruhe jedoch nicht schwinden und so stieß ich ein stilles Gebet an die Götter aus, meinen Nikolaos zu verschonen. Nachdem wieder Ruhe eingekehrt war, ergriff Jorgos wieder das Wort.
„Ich danke dem ehrenwerten Tagmatarches für seine Worte und dem Iokhagos für seine ehrenvollen aufrichtigen Worte, doch nun ist es an der Zeit meinen zweiten Mann zu wählen.“
Während der Worte die Jorgos nun sprach schien mein Herz stillzustehen und ich wagte es nicht zu atmen, noch mich auch nur zu bewegen.
„Meine Wahl fällt auf Nikomedes, er soll es sein der mir im Kampf zur Seite steht. Mögen die Götter entscheiden wem das Kampfesglück hold ist, denn dieser Kampf wird einmalig und bindend sein. Jener der zuerst die Waffen streckt hat in den Augen der Götter und vor der gesamten Tagma versagt.“
Kaum das der Name Nikomedes gefallen war, fiel von mir innerlich ein so gewaltiger Stein vom Herzen wie jener den Sisyphos jeden Tag im Tartarus auf den Berg schaffen musste.
„Nun da alles geklärt ist, werden wir sobald die Untersuchungen abgeschlossen sind dem Kampf beiwohnen doch nun lasset die Truppen antreten um endlich dem Befehl des Rates zu folgen.“
Es folgte Stunde um Stunde die ich mit Patroklos vor dem Zelt in welchen Iantha und seine Helfer die Truppen untersuchten wartete und akribisch jegliche unnatürliche Verletzung dokumentierte. Sobald Iantha mir etwas Ungewöhnliches meldete, notierte ich den Namen, die Abteilung sowie den zuständigen Iokhagos. Es nahte bereits der Abend und die Sonne begann bereits hinter dem Parthenon zu versinken als der letzte Mann aus dem Zelt trat, dicht gefolgt von Iantha der mir den Abschluss der Untersuchung mitteilte. Nun da ich mich bei Iantha bedankt hatte und ihn bat, am Kampf, der nun alsbald folgen sollte teilzunehmen um sich um eventuelle Verletzungen der Kämpfer zu kümmern, war es Patroklos der sich an mich wandte.
„Damianos entschuldige mich nun bitte, es ist an der Zeit das ich alles für den Kampf vorbereiten lasse.“
Ich nickte und sah Patroklos nach als er zwischen den Zelten des Feldlagers verschwand.
„Jorgos auf ein Wort, folge mir in das Zelt.“
Wortlos folgte er mir und schloss das Tuch welches den Eingang nun verbarg.
„Bist du völlig von Sinnen Jorgos? Weshalb bringst du Nikolaos und diesen Nikomedes in Gefahr? Doch auch um dich mache ich mir Sorgen die Wunden die dir zugefügt wurden sind noch nicht einmal richtig verheilt und du stürzt dich hier voller Inbrunst in einen Kampf der Ehre.“
Jorgos nahm meine wütenden Worte regungslos zur Kenntnis und zog es erstmal vor zu schweigen, was mich noch mehr in Rage versetzte.
„Nun sprich Spartaner, der Auserwählte der Götter verlangt sofort von dir eine Antwort.“
Nun da ich meiner Wut erstmal Luft verschafft hatte bereute ich beinahe schon wieder meine Worte, doch nun gab es kein Zurück mehr und Jorgos musste mit diesen meinen Worten leben.
„Wie ihr wünscht Auserwählter, doch es ist unnötig mich daran zu erinnern wer ihr seid. Wie ich euch bereits in eurem Heim sagte und ihr mir euer Wort gabt alles was heute geschehen mag schweigend zu erdulden, tat ich nur um ein für alle Mal ein Aufbegehren gegen euch und eure Person zu unterbinden. Nikolaos droht keine Gefahr deshalb wählte ich Nikomedes mir im Kampfe beizustehen. Was ihn betrifft mache ich mir keinerlei Sorgen um ihn, den er, so bin ich der festen Überzeugung kann auf sich selbst aufpassen.
Meine Verwundung die ihr anspracht, habe ich voller Stolz auf mich genommen den es ist die spartanische Art seinen Bruder im Kampf zu schützen, auch wenn ich nun weiß dass ich dem Auserwählten das Leben schenkte hätte ich trotzdem nicht anders gehandelt. Mein Körper hat sich erholt meine Kräfte sind zurück, deshalb macht euch keine Sorgen dieser Athener ist nicht mehr als ein kleiner Übungskampf für einen wahren Spartaner.“
„Nun gut Jorgos, ich will hoffen das es das wert war, den trotz allem sorge ich mich um dich und dein Wohl. Mögen die Götter geben das du in Bezug auf Nikomedes Recht hast, denn ich könnte es nicht ertragen, wenn jemand wegen mir Leid zu ertragen hätte.“
Unser Gespräch wurde durch ein Signalhorn unterbrochen und kurz darauf reckte einer meiner Gardisten seinen Kopf in das Zelt.
„Auserwählter, Jorgos es ist so weit, es ist alles für den Kampf der Ehre bereit.“
Jorgos und ich verließen das Zelt und folgten einem wartenden Soldaten der uns zum vorbereitenden Platz für den Kampf brachte. Wir erreichten den Platz wo sich bereits die Soldaten um die besten Plätze bemühten und so trat ich neben Patroklos und Iantha und nahm auf dem Stuhl neben ihnen Platz. Patroklos erhob sich dann und erbat sich Ruhe von den Anwesenden.
„Wir haben uns heute hier zusammengefunden um einem Kampf der Vergeltung beizuwohnen. Ich erwarte von beiden Gegnern ein faires Verhalten, von allen anderen fordere ich, das sie zu keiner Zeit in den Kampf eingreifen. Es ist kein Kampf bis zum Tode deshalb ist den beiden erwählten Männern gestattet das schlimmste zu verhindern. Kämpfer tretet in die Mitte und lasst euch von euren erwählten helfen euch Kampfbereit zu machen.“
Die beiden angesprochenen taten wie ihnen geheißen und betraten den Kampfbereich, wo sie auf ihre Helfer warteten. Die Helfer traten aus der Menge und waren in voller Kampfessrüstung, verneigten sich zuerst vor uns und taten danach dasselbe vor ihren Kämpfern. Sie begannen damit die Rüstungen der Kämpfer zu entfernen, bis diese nur noch mit Lendenschurz vor ihnen standen. Die Helfer knieten danach vor den Kämpfern nieder und hielten ihnen Dory und Sc***d entgegen. Nun da die beiden für ihren Kampf bereit waren erhoben sich die Helfer, so dass nun alle vier in unsere Richtung gewandt waren.
„Nun da alles bereit ist, nehmt eure Helme ab Helfer damit ihr alles uneingeschränkt beobachten könnt und nicht in eurer Sicht getrübt seid. Danach möge der Kampf beginnen.“
Kaum das Patroklos dies gesagt hatte, bemerkte ich das sich der Helfer von Jorgos ein klein wenig zu ihm beugte, ich vermutete das er ihm etwas zuflüsterte, doch konnte ich seine Worte nur erahnen. Auf dem Gesicht von Jorgos war nun ein Lächeln zu erkennen und ich war nun vollends verwundert.
Die beiden Helfer griffen ihre Helme und zogen sie ab und mich traf es wie ein Fausthieb in die Magengegend, ich blickte in das Gesicht von Nikos. Einer meiner Gardisten musste meine Verwunderung bemerkt haben lehnte sich zu mir herunter und sprach kaum hörbar in mein Ohr.
„Auserwählter ist alles in Ordnung mit euch? Wusstet ihr etwa nicht dass der wahre Name von Nikos, Nikomedes lautet? Diesen benutzt er nur äußerst selten da er für den Kampf viel zu lange ist deshalb nutzt er den Namen Nikos.“
Ich schüttelte verneinend den Kopf, doch erschien mir die soeben gehörte Erklärung als logisch. Sogleich verspürte ich wieder ein klein wenig Zorn auf Jorgos, der mir diese Kleinigkeit vermutlich mit voller Absicht verschwiegen zu haben schien. Patroklos lehnte sich in meine Richtung und richtete nun ebenfalls leise seine Worte an mich denn auch er dürfte Nikos erkannt haben.
„Dein Gardist hat weise gewählt Damianos auch wenn ich dies erst jetzt erkenne.“
„Auch ich erkenne es erst jetzt Patroklos, du musst wissen ich selbst stehe hier vor vollendeten Tatsachen.“
„Dies entnahm ich deiner Reaktion bereits Damianos, ich stehe hinter seiner Wahl, den so können wir uns sicher sein das dieser Kampf so endet wie er soll ohne Tod eines der beiden Kämpfer.“
Die beiden Kämpfer waren dazu übergegangen sich mit Abstand zu umkreisen und wurden von den beiden Helfern mit Argusaugen beobachtet auch sie hatten ihre Dory gezogen und bewegten sich gegengleich zu ihren Kämpfern. Lange Zeit geschah erstmal nichts und ich kam nicht umhin festzustellen das Jorgos sich zurückhielt, wohl um sein Gegenüber in Sicherheit zu wiegen. Georgios nutzte irgendwann die Zurückhaltung von Jorgos aus, machte einen Ausfall mit seinem Dory in die Richtung von Jorgos rechter Flanke, welchem der besagte problemlos auswich. Seinerseits wiederum führte Jorgos nahezu zeitgleich einen Streich auf dem linken Oberschenkel von Georgios aus und hinterließ dort eine blutende Wunde. Ein Raunen wogte durch die, die Kämpfer umringende Menge, ging dann jedoch dazu über in Anfeuerungsrufe für ihren jeweiligen Favoriten zu enden. Der Kampf wogte hin und her und beide Kämpfer mussten Verletzungen hinnehmen doch schien der Kampf ausgewogen zu sein, wenn auch Jorgos so vermutete sich zurückhielt.
Der Kampf dauert nun schon gut und gerne eine halbe Stunde und es zeichnete sich noch kein klarer Favorit ab.
„Weshalb hält sich dein Kämpfer zurück Damianos, als Spartaner der er ist hätte er diesen Kampf bereits mehrmals beenden können. Welch Absicht steckt hinter seiner Zurückhaltung?“
„Ich kann dir dies nicht beantworten Patroklos auch ich stehe vor einem Rätsel doch vermute ich dahinter Absicht. Jorgos, zog es vor auch mich über seine Absichten im Unklaren zu lassen.“
Patroklos nickte verstehend und widmete dann wieder seine Aufmerksamkeit dem Kampf.
Jorgos landete einen Treffer an der rechten Flanke von Georgios, welchen diesen zu Boden auf seine Knie gehen ließ. Mir stockte der Atem den Jorgos senkte sein Dory und beugte sich leicht nach unten und streckte Georgios seine Hand hin damit dieser sich wieder erheben konnte. Diese helfende Geste nutze Georgios aus um mit seiner Hand über den Boden zu schleifen und den Staub dem helfenden in sein Gesicht zu werfen. Jorgos taumelte sogleich ein paar Schritte nach hinten, verlor das Gleichgewicht und landete auf seinem Rücken. Dies nutzte Georgios schamlos aus und stürzte sich kaum das er sich erhoben hatte mit dem Dory zum Schlag ausholend auf Jorgos.
Kurz bevor der Streich des Dory auf der Brust von Jorgos einschlug wurde es mit lautem klirren vom Schwert von Nikos daran gehindert sein Werk zu vollenden.
Georgios blickte wutentbrannt in das Gesicht vom ihm bekannten Nikomedes und wollte etwas sagen, doch vorher traf ihn völlig unerwartet von selbigem der Knauf seines Dory im Gesicht. Dies ließ Georgios mit einem Aufschrei nach hinten wanken, kurz darauf flog das Dory von Nikos in die Mitte des Kampfplatzes. Dies war für alle Anwesenden das Zeichen das hier ein schweres Vergehen begangen worden war. Patroklos erhob sich wutentbrannt dies war ihm anzumerken denn auch er hatte den Kampf genauestens beobachtet.
„Es bedarf keiner Worte Nikomedes wir alle wurden Zeuge der verwerflichen Feigheit des Georgios.“
Georgios wollte etwas entgegnen doch hatte er nicht mit der Wut von Patroklos gerechnet.
„SCHWEIG Georgios, es hat keinen Zweck sich zu erklären. Ihr habt in einem Kampf der Vergeltung der nicht bis zum Tode gehen soll, einem Gegner der euch ehrenhalber die Hand hin reckte, auf das feigste, Staub in das Gesicht geschleudert. Nicht genug dieser Feigheit wolltet ihr die folgende Unaufmerksamkeit und vorübergehende Blindheit eures Gegner nutzen, und führtet einen für alle hier Anwesenden offensichtlich zum Töten gedachten Streich aus. Es ist einzig und allein der Achtsamkeit von Nikomedes zu verdanken das euer Gegner noch unter uns weilt.
Ich erkläre den Kampf hiermit für beendet und erkläre Jorgos von Sparta zum Sieger. Ihr Georgios, habt Schande über euch und unsere Tagma gebracht und werdet unverzüglich von meiner Garde unter Bewachung gestellt und werdet euer euch zugewiesenes Zelt nicht verlassen, bis ich entschieden habe was ich mit euch zu tun gedenke.
Dieser Kampf ist beendet ihr könnt euch alle zurückziehen, meine Garde hat ihre Befehle welche sofort ausgeführt werden sollen.“
Aus der Menge traten Gardisten von Patroklos nahmen Georgios das Dory welches er noch in seinen Händen hielt ab und zerrten diesen unsanft in die Menge. Nun da Georgios weg war eilte ich zu Jorgos der mittlerweile im Staub saß.
„Jorgos ist alles gut? Was bei den Göttern ist in dich gefahren solch Spiel mit Georgios und meinen Nerven zu spielen? Du hättest diesen Kampf bereits nach wenigen Minuten beenden können.“
„Beruhige dich Damianos, ich habe nicht umsonst Nikomedes gewählt um über mich zu wachen.“
Als er dies sagte hatte er ein grinsen auf den Lippen das mich am liebsten zuschlagen lassen würde.
„Darüber, mein Freund reden wir auch noch und nun erhebe dich nimm deinen Nikomedes und lass deine Wunden von Iantha versorgen.“
Noch immer breit grinsend ließ sich Jorgos von Nikos oder Nikomedes oder wie auch immer er nun auch heißen mag aufhelfen, noch ehe die beiden sich zu Iantha aufmachten entgegnete mir Jorgos noch etwas das mir zu denken gab.
„Verzeih uns Damianos, es war Notwendig bald wird dir dies klar werden und dann verstehst du meine beziehungsweise unser handeln.“
Ich nickte Jorgos zu und entließ so beide in Richtung Iantha der bereits auf ihn wartete und kehrte zu Patroklos zurück.
„Folge mir in mein Zelt Damianos, es gibt einiges zu besprechen, ich habe auch bereits nach Nikolaos schicken lassen. Er wird sobald er seine Rüstung versorgt hat zu uns stoßen, ebenso Iantha wenn er sich um Jorgos gekümmert hat.“
Wortlos schritt ich neben Patroklos zu seinem Zelt und war in meine Gedanken zum Kampf versunken. Ich nahm im Zelt Platz und Patroklos stellte mir einen mit Wein gefüllten Becher hin ehe er sich ebenfalls an den Tisch setzte auf welchem in der Mitte eine Schriftrolle lag. Wir sprachen miteinander über den Kampf über die Feigheit welche Georgios zu Wege gebracht hatte und warteten auf Iantha. Kaum das Iantha eingetroffen war erstattete er mir Bericht darüber das die Verletzungen welche Jorgos davongetragen hatte nicht schlimm seien und in Kürze verheilt sein werden. Jorgos der sich bald wieder in voller Kampfesrüstung an meiner Seite einfand stand ruhig und schweigsam am Zelteingang und beobachtete uns.
Wir besprachen nun das Ergebnis der Untersuchungen und mussten feststellen das es ungewöhnlich viele unnatürliche Verletzungen in der Abteilung von Georgios gab. Diese Verletzungen rührten wie Iantha es sagte von Stock und Fausthieben her. Auch eine schwerwiegende Verletzung welche auf dem heutigen Waffenlauf entstand, erlitt ein Mann aus der Abteilung von Georgios. Patroklos ließ seinen Kopf schwer kreisen ehe er zum Sprechen ansetzte.
„Also ist es wahr, in meiner eigenen Tagma wurden unter meinen nicht sehen wollenden Augen, meine Soldaten von zumindest meinem Iokhagos und Stellvertreter misshandelt. Ich werde vor den Rat treten und ihm meinen Rücktritt anbieten, es ist meinerseits ein schweres Vergehen dies nicht bemerkt zu haben. Ich stehe zutiefst in deiner Schuld Damianos, es tut mir Leid dir schlechtes unterstellt zu haben, du hast ehrenhaft gehandelt.“
„Patroklos hör auf dich selbst schlecht zu machen, auch du kannst nicht alles wissen. Es ist die Schuld von Georgios und nicht deine, überlege dir den Schritt mit dem Rat noch einmal.“
Patroklos nickte mir zu.
„Ich danke euch Iantha für eure Hilfe, diese Schändlichkeit aufzudecken, es bleibt mir nur euch zu bitten, sich um die Verletzten zu kümmern.“
„Dies tat ich gerne Patroklos doch ich muss Damianos zustimmen wenn er sagt euch trifft keine Schuld. Ihr seid ein guter ehrbarer Mann dies habt ihr heute mehrmals unter Beweis gestellt. Eurer Bitte mich um eure verletzten Männer zu kümmern komme ich gerne nach und werde euch Bericht erstatten.“
„Ich danke euch Iantha, was geschah mit dem Mann welcher sich heute während des Waffenlaufs schwerwiegend verletzte?“
„Dies kann ich leider nicht sagen er wollte mir nur sagen dass es während des Waffenlaufs geschah, mehr war er nicht bereit zu sagen. Ich kann euch nur sagen das er vorerst Schonung benötigt da seine Beine aufgeschürft und auch sein Oberkörper Schleifspuren aufweist“
„Oh ihr Götter welch Schmach.“
Von hinten räusperte sich Jorgos und hatte nun unsere Aufmerksamkeit.
„Auserwählter, Nikolaos und Nikomedes sind eingetroffen und warten darauf vorgelassen zu werden.“
Ich blickte zu Patroklos der Jorgos ein Zeichen gab, der daraufhin das Tuch welches den Eingang bedeckte zur Seite schlug und die beiden eintreten konnten. Beide waren in Chitone gekleidet und frisch gebadet und verbeugten sich vor Patroklos ihrem Tagmatarches.
„Nehmt bitte Platz und auch ihr Jorgos setzt euch und ich denke wir alle können nun auch wieder Nikos sagen, ein Versteckspiel ist nicht mehr nötig.
Nikos lächelte und blickte in Patroklos Richtung.
„Nun mein Name ist wahrlich Nikomedes, doch Nikos ist der Name welchen ich wählte da er im Kampfe schneller zu sagen ist.“
Patroklos nickte verstehend und nahm dann auch Platz.
„Es ist mir ein Anliegen das ihr mir hier und jetzt vor Zeugen sagt was in der Abteilung von Georgios vorgeht, auch wünsche ich zu erfahren was heute während des Waffenlaufes geschah. Ich weiß von Iantha das heute etwas Schwerwiegendes vorgefallen sein muss bei der Schwere der Verletzungen die einer meiner Soldaten erlitt.“
Es war nun Nikolaos der das Wort ergriff und sich an Patroklos und an alle Anwesenden wandte.
„Tagmatarches Galanis, wir können euch nur berichten was wir selbst sahen den der Großteil der Züchtigungen erfolgte im Zelt des Iokhagos. Wir wurden nur den Ergebnissen gewahr wenn die besagten Soldaten wieder zu uns zurückkehrten.
Was den heutigen Waffenlauf betrifft denke ich das euch Nikos, mehr als ich sagen kann, denn ich befand mich an der Spitze der Abteilung während er wiederum am Ende lief.“
Patroklos sah nun zu Nikos und deutete ihm zu sprechen was dieser auch sogleich tat.
„Welchen Fehler der Soldat beging kann ich euch leider nicht sagen, doch konnte ich ohne Zweifel erkennen dass einer der Offiziere der Abteilung der neben ihm lief, das Ende seines Speeres zwischen die Beine hielt im vollen Lauf und er dadurch zu Fall gebracht wurde. Doch anstatt dem gestürzten zu helfen wurde er auf das wüsteste mit allerhand Worten welche ich hier nicht aussprechen möchte betitelt. Vom Iokhagos selbst wurde er mit einem Stock auf seinen Rücken geschlagen, bis er sich selbst ohne jegliche Hilfe, welche ihm verweigert wurde obwohl ihm andere helfen wollten erhoben hatte. Danach musste er trotz seiner Schmerzen den Lauf in ungeminderter Intensität fortsetzen. Dies ist alles was ich euch hierzu berichten kann Tagmatarches.“
Ich ließ meinen Blick durch das Zelt und die Anwesenden schweifen und erblickte durchgehend entsetzte Gesichter.
„Ich bin ob dieser Grausamkeiten zutiefst erschüttert, ich komme jedoch nicht umhin nun zu denken, dass nicht nur mein Iokhagos in diese Grausamkeiten verwickelt ist. Ich hoffe die Anwesenden bis auf Nikolaos, der morgen wieder an seiner normalen Ausbildung teilnehmen soll, mich bei der vollen Aufklärung unterstützen werden.“
Patroklos versicherte sich nun unser aller Zustimmung und wurde ehe er noch etwas sagen konnte von Jorgos der sich erhoben hatte unterbrochen.
„Verzeiht wenn ich euch unterbreche Tagmatarches doch gibt es da noch etwas das ihr erfahren solltet das euren Iokhagos betrifft.“
„Sprecht frei heraus Jorgos, es kann nicht schlimmer werden.“
„Nun ihr wusstet von Nikos in euren Reihen doch dies war nur euch gewahr deshalb hegten Georgios und seine Offiziere keinen Verdacht gegen ihn und sprachen im Zelt vor dem er wache zu halten hatte laut und ohne Scham. Georgios selbst war es, der plante mit seinen Offizieren sollte Damianos noch einmal das Feldlager betreten, wie er es nannte eine Schande für Athen endgültig von dieser Erde zu tilgen.
Da ich, wie Damianos weiß, an einen Schwur gebunden bin konnte ich dies niemanden sagen nachdem mir Nikos davon, im Vertrauen berichtete. Es war nun an mir zu handeln, deshalb tat ich was ich für das beste hielt und griff ihn heute körperlich an damit er das Recht der Vergeltung erhält. Da ich wusste dass dieser Hund, der er nun ohne Zweifel ist, keinen Funken Ehre in sich trägt wählte ich Nikos, denn er hat die Reflexe die nötig sind das schlimmste zu verhindern.
Wie Damianos bereits angemerkt hat, hätte ich diesen Kampf nach wenigen Augenblicken beenden können doch wollte ich allen der Tagma vor Augen führen welch Verschlagenheit sich hinter seiner ehrbaren Maske verbirgt.“
Patroklos der nur noch seinen Kopf schütteln konnte wollte gerade zu einer Entgegnung ansetzen als wir durch einen Tumult außerhalb des Zeltes gestört wurden. Das Tuch des Einganges wurde zur Seite geworfen und ein Hoplit der Garde stürmte völlig außer Atem in das Zelt. Um Atem ringend versuchte er umgehend Bericht zu erstatten.
„Herr, ich …. ich muss euch berichten der Gefangene, er ist geflohen. Zwei der Gardisten welche sein Zelt beachten wie ihr es angeordnet habt wurden erdolcht im Zelt gefunden. Von Iokhagos Georgios und 4 seiner Offiziere fehlt jegliche Spur.“