Weihnachten zu dritt Teil 7
Irgendwann kamen sie am Hof an, den Angela innerlich als ihr Zuhause bezeichnete. Ihr kam nicht mehr in den Sinn, dass es sich noch ändern würde.
Im Haupthaus ging sie erst einmal nach oben und zog sich um. Sie fand es unpassend, auf dem Hof mit dem Kostüm herumzulaufen. Wie selbstverständlich zog sie die Sachen an, die sie zuvor getragen hatte. Praktisch, warm, einfach und strapazierfähig. Als sie umgezogen nach unten kam, musste Heinrich lächeln, als er es sah. Dabei hatte Angela den Eindruck, als wenn es ihm gefiel. Er sagte es nicht, aber es war offensichtlich.
Den Abend verbrachten sie damit, Schach zu spielen. Heinrich hatte sie gefragt, ob sie es könnte und da sie es vor einigen Jahren in einer Schul-AG gelernt hatte, konnten sie sofort damit beginnen.
Es war unmöglich für Angela, Heinrich zu schlagen. Der Erfahrung, die er in diesem Spiel hatte, konnte sie nichts entgegensetzten. Als Heinrich ihr sagte, sie solle jenen Zug nicht machen, da er sie dann in drei Zügen mattsetzen würde, tat sie es trotzdem. Sie wollte nicht, dass ihr geholfen wurde.
Die Ansage von Heinrich traf zu. So bauten sie an diesem Abend das Spiel noch zwei Mal auf, da die einzelnen Runden nicht lange dauerten. Heinrich machte keinen Versuch mehr, ihr zu helfen.
Obwohl der Gewinner bereits feststand, machte es trotzdem Spaß. Mehr als gewinnen konnte Angela nicht.
Nach dem langen Tag, war etwas später Schluss für Angela. Zuerst die Anstrengung beim Shoppen, beim Schach die Leistung des Geistes. Beides zusammen eine Kombination, die sie mehr als schläfrig machte. Sie gähnte mehrmals hintereinander, und als die dritte Runde vorbei war, verstaute Heinrich die Figuren, im vorgesehenen Behälter. Es machte keinen Sinn mehr. Die Konzentration war vergangen.
Angela stand auf und ging kurz zu Heinrich herüber. Einer Eingebung folgend küsste sie ihn auf die Stirn und sagte zum Abschied: „Danke für den großartigen Tag!“
Dann ging sie langsam, mit wiegendem Schritt, nach oben, um wenig später im Bett zu liegen. Leider war das neue, kuschelige Nachthemd in der Wäsche. Da sie das Alte nicht anziehen wollte, schlüpfte sie ohne unter die Decke. Es dauerte etwas länger, bis es warm wurde, doch das ließ sich ertragen.
Da es sie länger wacht hielt, bekam sie es dieses Mal in wachem Zustand mit, als die Klinke ihrer Zimmertür nach unten ging. Erst kurz zuvor hatte sie das Licht gelöscht und daher konnte sie nicht gleich alles erkennen. Doch zu ihrer Überraschung sah sie undeutlich, wie zwei Gestalten in ihr Zimmer kamen. Es gab eigentlich nur eine Möglichkeit, wer die beiden waren. Heinrich hatte Fritz mitgebracht und Angela wunderte sich darüber. Damit hätte sie niemals gerechnet.
Zuerst standen die Beiden nur vor ihrem Bett und Angela beobachtete sie, wie immer aus ihren schmalen Augenschlitzen. Heinrich hatte ein dunkles Tuch über die Nachttischlampe gestülpt und angeknipst.
Nur gedämpftes Licht erhellte den Raum. Es beschränkte sich auf ihr Bett und wenig darum. Bis zu den gegenüberliegenden Wänden, schien es nicht vorzudringen. So war der Hintergrund dunkel und sie lag wie auf einer Insel im Nichts.
Irgendwann beugte sich Heinrich herunter und griff mit den Händen an das obere Ende der Bettdecke. Behutsam hob er diese an und schlug sie so weit auf, dass sie nur noch bis zu den Unterschenkeln bedeckt war.
Die beiden sahen sich das Ergebnis an und Fritz meinte in seiner Art leise zu sprechen: „Sie ist schöner, als du es hättest beschreiben können. Da kann ich nur gratulieren. Besonders, wenn der Rest auch noch so ist, wie du gemeint hast. Eigentlich würde ich gerne einmal probieren. Nach deiner Beschreibung, muss sie mehr als lecker sein.
Was denkst du? Ob ich sie probieren kann?“
Angela sah Heinrich nicken, dann setzte er sich auf den Bettrand und legte jeweils eine Hand unter ihre Kniekehlen. Nur langsam, immer darauf bedacht nichts zu tun, was sie irritieren konnte, hob er ihre Beine an, bis die Waden an die Schenkel stießen. Dann ließ er sie langsam auseinanderfallen, während sich Fritz jetzt so hingestellt hatte, dass er das Schauspiel verfolgen konnte.
Dann kniete er sich auf den Boden und betrachtete, das im dargebotene. Ein Laut der Billigung entfuhr seiner Kehle, was einem tiefen Brummen gleichkam. Dann senkte er seinen Kopf zwischen ihre Schenkel und wenig später spürte sie die Lippen von Fritz, als sie sich sanft auf ihre Scham legten.
Einmal zuckte sie unmerklich zusammen, obwohl sie gewusst hatte, was kommen würde. Trotzdem konnte sie es nicht verhindern. Doch das legte sich sofort, da Fritz erst einen kleinen Moment verweilte, ohne sich zu bewegen. Stattdessen hörte sie, wie er mehrmals tief durch die Nase einatmete. Erst danach zog er seine Zunge, einmal der länge nach, durch ihren Schlitz.
Fritz war in seinem tun etwas grober als Heinrich, doch wenig später war Angela auch von seiner Art sie zu genießen, sehr angetan. Er hielt sich nicht lange mit Nebensächlichkeiten auf, er wusste, was er wollte, und sollte es bekommen. Nur wenige Sekunden später, begannen ihre Säfte zu fließen und Fritz konnte nicht genug davon bekommen.
Während er sich an ihr festsaugte, sie trank, ließ Heinrich auf einmal ihre Beine los, die von alleine dort blieben, wo sie waren. Stattdessen legte er jetzt seine Hände auf ihre Brüste und begann diese zu stimulieren. Für Angela war es ein vollkommen neues Gefühl. Noch niemals zuvor hatte sie zwei Männer gleichzeitig gehabt und so wurde dieses Erlebnis für sie umso aufregender.
Nur kurz konnte sie ihre Erregung unterdrücken, denn wenig später, begann sich ihr Oberkörper, wie von selbst, zu rekeln. Sie war nicht mehr in der Lage es zu kontrollieren. Mehrfach warf sie ihren Kopf zur Seite und lies stöhnende Laute über ihre Lippen kommen. Diese schienen Fritz anzufeuern, denn sein tun wurde umso intensiver. Fast rasend wechselte er jetzt von dem steifen Knopf zu ihrem Löchlein und zurück.
Angela wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, sie stand bereits kurz vor ihrem Höhepunkt und wusste, dass sie diesen nicht verhindern konnte. Ihn nicht abwehren wollte.
Kurz bevor es soweit war, ließ Heinrich von Ihren Brüsten ab und kniete sich ebenfalls vor das Bett. Dann legte er eine Hand auf ihren Bauch und schob die andere unter ihren Po. Diese hob ihren Unterleib an und somit wurde ihr Schoß für Fritz noch besser zugänglich.
Dieser wollte sie jetzt über die Klippe treiben und behandelte sie fast grob. Er drückte seine Zunge so stark gegen ihre zarte Haut, dass es ihr wie feinkörniges Schmirgelpapier vorkam. Sie kratzte über die Liebeskirsche und reizte sie damit fast zu fiel.
Hatte Fritz sie zuvor noch nicht mit den Händen berührt, tat er es jetzt. Er packte seitlich an ihre Knie und drückt sie so weit auseinander wie möglich. Von Heinrich angehoben, von Fritz die Beine bis zum äußersten gespreizt, war ihre Lustspalte seinem Angriff schutzlos ausgesetzt.
Dieser Gedanke des ausgeliefert Seins, lies sie explodieren. Sie schrie auf, konnte es nicht verhindern. Gleichzeitig versuchte ihr Unterleib nach oben zu schnellen, wurde aber von Heinrichs Hand auf ihrem Bauch daran gehindert. Er drückte dagegen, nagelte sie auf dem Bett fest. Auch konnte sie ihre Beine nicht schließen. Ihre Kraft reichte gegen Fritz Arme nicht und so bearbeitete er sie noch weiter, während sie in ihrer Lust verging. Zum Glück hatte Fritz aber ein Einsehen mit ihr, wischte nur noch zart über ihr Fleisch und hatte mehr damit zu tun, ihr jetzt hervorsprudelndes Lustwasser, in sich aufzunehmen.
Erst als sie ermattet in sich zusammensackte, ließ er von ihr ab. Genauso war es mit Heinrich. Er zog sich ebenfalls zurück, und während beide aufstanden, griff Heinrich an die zurückgeschlagene Decke und zog diese über ihren ausgelaugten Körper.
Eine Minute standen die beiden noch vor ihrem Bett, wobei Fritz noch leise flüsterte: „Ein Juwel, ein Festmahl. Wir sollten sie nicht mehr gehen lassen. Ich hoffe sie ist für unseren Zweck geeignet!“
Das war das Letzte, was Angela von den beiden hörte. Ihr letzter Gedanke war: „Ich werde auch nicht gehen. Was immer ihr mit mir vorhabt, welchen Zweck ihr auch meint!“
Dann versank sie in einen tiefen Schlaf, bevor die beiden das Zimmer verlassen hatten.
Aufwachen und erinnern gingen in derselben Sekunde vor sich. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen und sie sah mit Zuversicht in die Zukunft. Dabei fragte sie sich allerdings, ob die beiden wirklich glaubten, dass sie schlief. So wie sie reagierte, war das eigentlich nicht möglich. Vielleicht war es auch egal. Was spielte das für eine Rolle. So war es in Ordnung.
Sie bekam, was sie mochte und sowohl Heinrich als auch Fritz, ging es nicht anders. Warum also etwas ändern. Warum sollte sie ihre Art aufgeben. Sie genoss es verwöhnt zu werden und die beiden vielleicht, dass sie passiv war. Vielleicht war es auch gerade das, was Heinrich genoss und jetzt auch Fritz. Sie war zumindest im Moment eine Puppe, in den Händen dieser Männer und fühlte sich, wie ein geliebtes Spielzeug. Ein Spielzeug, was sie gerne sein wollte. Zumindest im Moment.
Am nächsten Morgen ging sie zuerst in den Stall. Fritz war wie immer am Arbeiten und Angela beobachtet ihn, ob es eine Veränderung bei ihm gab. Aber sie konnte nichts erkennen. Wortkarg wie immer verrichtete er seine Arbeit und sah sie weder weniger, noch mehr an. Es hatte sich seit der Nacht nichts verändert.
Auf der einen Seite war sie darüber enttäuscht. Hatte sie gedacht, dass es Fritz anzusehen sein musste, aber auf der anderen Seite fragte sie sich auch, warum es erkennbar sein sollte. Es änderte nichts.
So arbeiteten die beiden nebeneinander her, wie die letzten Tage. Sie waren ein Team geworden und die immer gleiche Tätigkeit half, langsam wach zu werden, obwohl man dabei an nichts dachte. Angela empfand es als meditativ, obwohl das die meisten anderen Menschen, anders gesehen hätten.
Wenig später saß Angela mit Heinrich am Frühstückstisch. Sie hätte sich gewundert, wenn Heinrich irgendwelche Reaktionen auf den Abend gezeigt hätte. Wie erwartet kamen keine. Stattdessen hatte er am Morgen einen Anzug an und eine Aktentasche an eines der Tischbeine gelehnt. Schweigend kauten beide an ihrem Frühstück und Angela wollte diese Stimmung nicht, mit irgendwelchem Geschwätz zerstören. Also hielt sie ebenfalls den Mund und genoss die Ruhe, die um sie herum war.
Irgendwann stand sie auf und holte sich noch etwas zu trinken aus der Küche, die sie inzwischen kennengelernt hatte. Als sie zurückkam, sah sie zufällig auf die Aktentasche und konnte hier das Logo noch einmal groß erkenne, welches sie schon mehrmals gesehen hatte. Dann blieb sie auf einmal stehen und das von ihr gehaltene Glas, wäre ihr fast aus der Hand gerutscht. Ihr fiel auf einmal ein, woher sie es kannte. Sie hatte es bereits mehrmals gesehen, auch schon, als sie Heinrich noch nicht kennengelernt hatte. Dabei aber nicht verinnerlicht.
Dieses Logo, Abzeichen oder wie man es nennen sollte, war das der Firma, für die Thomas arbeitete. Das hieß, dass Heinrich wahrscheinlich Thomas kannte. So vermutete sie jedenfalls, denn sie hatte das Gebäude gesehen und es war nicht sonderlich groß gewesen. Diese Erkenntnis ließ Angela einen Moment innehalten und wackelig in den Knien werden. Was war, wenn Heinrich und Thomas gute Arbeitskollegen waren. Was würde sein, wenn Heinrich herausbekam, wie sie zu Thomas gestanden hatte, auf welcher Seite würde er stehen.
Sie wusste es nicht, konnte und wollte es sich in diesem Moment nicht verstellen.
Heinrich hatte gemerkt, dass sie stehen geblieben war, und sah sie neugierig an. Sein Blick verfolgte ihren und versucht heraus zu bekommen, was sie irritiert hatte. Dabei verlängerte er ihren Blick und kam automatisch auf den Rückschluss, dass sie die Tasche ansah.
„Hmmm!“, machte er wie immer, wenn er über etwas nachdachte. „Ist irgendwas mit meiner Tasche nicht in Ordnung? Du sieht sie an, als wenn eine große Spinne darauf sitzen würde.“
Angela schüttelte ihren Kopf, als wenn sie ihre Gedanken verwerfen wollte, um wieder klar zu sein.
„Nein, keine Spinne drauf!“, meinte sie mit einem unechten Lächeln und setzte sich wenige Augenblicke später, an den Tisch zurück. Doch ihr war der Appetit vergangen. Sollte Thomas ein zweites Mal der Grund werden, dass ihr Glück zerstört wurde. Sie hoffte nicht und starrte gedankenversunken in die Luft.
„Was ist los?“, hörte sie Heinrich fragen, ohne seine Worte gedanklich aufzunehmen. Es drang nicht bis zu ihr vor.
„Hallo! Erde an Angela! Hören sie mich?“, kam von Heinrich und dieses Mal kräftiger betont und lauter, wurde es von ihr wahrgenommen.
Sie sah ihn an und fragte: „Was?“
„Ich habe dich gefragt, was los ist. So habe ich dich noch nicht gesehen. Kannst du mir mal sagen, was los ist? Irgendwas beunruhigt dich, das kann man sehen. Im Verbergen von, bist du nicht gut genug. Also raus mit der Sprache!“, meinte Heinrich und sah sie erwartungsvoll an.
„Nichts, ist alles in Ordnung!“, log Angela obwohl sie, während sie das sagte, wusste, dass es ihr Heinrich nicht abnehmen würde. Er tat es auch nicht, das konnte man sehen, bohrte aber nicht weiter nach. Er schnitt dieses Thema nicht mehr an, sagte aber noch etwas, was Angela beunruhigte.
„Morgen muss ich auf eine Gesellschaft, an der ich verpflichtet bin, teilzunehmen. Es wäre schön, wenn du mitkommen würdest. Ich fühle mich immer alleine bei solchen Veranstaltungen und ich möchte Menschen bei mir haben, die ich mag!“
Angela sah Heinrich an, als wenn sie vom Blitz getroffen worden war. Was war, wenn es eine Veranstaltung der Firma war. Wenn auch Thomas da sein würde. Ein zweiter Schock innerhalb von wenigen Minuten, der sie zusammensinken ließ.
„Es wäre mir wichtig!“, meinte Heinrich noch einmal und Angela wusste nicht, wie sie aus der Sache rauskommen konnte. Immerhin verdankte sie Heinrich viel, dass sie nicht absagen konnte.
Also atmete sie tief durch und sagte: „Natürlich komme ich gerne mit!“, wobei sie ihren ganzen Mut zusammennehmen musste.
Heinrich irritierte es zwar immer noch, aber er nahm ihre Antwort mit einem Lächeln entgegen und trank seinen Kaffee aus. Dann stand er auf und ging zur Tür, als das bekannte Brummen des Wagens zu hören war, welcher kam, wenn er abgeholt wurde.
Wenig später war er aus dem Haus und Angela hörte, das sich entfernende Motorgeräusch des Wagens.
Den ganzen Tag dachte sie darüber nach, was passieren könnte. Dabei sagte sie sich zwar immer wieder, dass es mit der Firma vielleicht gar nichts zu tun hatte, aber sie musste sich eingestehen, dass die Wahrscheinlichkeit groß war, dass es doch um die Firma ging. Niemals wäre sie auf die Idee gekommen, dass Heinrich etwas mit Thomas zu tun hatte. Vielleich hatte er das auch nicht, aber Angela dachte in diesem Moment an das Schlimmste, was ihr zustoßen konnte. Sie war einer der Menschen, die das Schlimmste annahmen, sich dann nicht drüber freuen konnte, wenn es anders kam. Positives Denken war nicht ihre Sache. Sah sie die Sonne, dachte sie an den Regen, der kommen würde. Klar kam der irgendwann, aber das sah sie als Zeichen an, was sie zuvor schon gewusst hatte. Dass es ganz natürlich war, dass Regen auf Sonne folgte, war ihr dabei egal. Der umgekehrte Fall kam ihr nicht in den Sinn.
Hatte sie sich jetzt bei Heinrich, auf der Gewinnerstraße gesehen, zerbröselte diese in ihren Gedanken, in tausend Teile.
Um sich abzulenken, putzte sie im ganzen Haus herum. Polierte sogar die Gläser in einer Vitrine und entfernte den Staub in Ecken, die zuvor noch niemals sauber gemacht worden waren, dieses aber auch nicht nötig getan hätte. Man sah sie sowieso nicht. Aber Angela war dies egal. Es lenkte sie von ihren dunklen Gedanken ab.
Später wurden ihre Gedanken abgelenkt, als ein kleiner Lieferwagen vorfuhr und die gekauften Bekleidungsstücke brachte. So viele Schachteln hatte sie zuvor noch nicht gesehen und konnte sich nicht daran erinnern, dass sie so viel gekauft hatten. Doch als sie, neugierig wie sie war, die Schachteln öffnete, wurde ihr erst bewusst, was Heinrich alles gekauft hatte. Nach ihrem Verständnis für Preise, musste es ein kleines Vermögen gekostet haben.
Hierbei stellte sich erneut die Frage, wer oder was Heinrich eigentlich war. Dass er kein Bauer war, das wusste sie inzwischen. Er hatte zwar diesen wunderbaren Hof, aber das war auch alles. Auch bei Fritz war sie sich nicht mehr sicher.
Warum war Fritz die letzte Nacht mit dabei gewesen. Irgendetwas verband die beiden, was sie noch nicht erkannt hatte. Heinrich bezeichnete Fritz als Knecht, aber das kam ihr jetzt unwahrscheinlich vor. Würde denn ein Knecht mit seinem Herrn zu ihr kommen. Das konnte sie sich nicht vorstellen. Aber das würde sie noch herausbekommen. Da war sie sich sicher.
Am späten Abend war Heinrich noch nicht von seiner Besprechung zurück und so ging sie früh ins Bett, konnte aber keinen Schlaf finden. Erst gegen Mitternacht hörte sie Heinrich zurückkommen. Dieser kam diese Nacht aber nicht zu ihr. So lag sie weiterhin in Gedanken versunken im Bett und starrte die Decke an, die sie kaum sehen konnte. Erst gegen frühen Morgen fielen ihr doch die Augen zu. Ihr Schlaf war kurz und unruhig. Sie machte sich sogar im Schlaf Sorgen und ließen sie nicht zur Ruhe kommen. Als sie am Morgen aufwachte, fühlte sie sich wie gerädert. Sie konnte sich nicht dazu entschließen aufzustehen, dafür war sie viel zu müde.
So döste sie noch einige Zeit vor sich hin und erschrak, als sie erneut aufwachte, da sie noch einmal fest eingeschlafen war. Es war fast Mittag und das war bei ihr noch niemals vorgekommen. Also sprang sie aus dem Bett, kleidete sich schnell an und ging nach unten.
Henrich war nicht da auch im Stall war niemand. Daher ging Angela davon aus, dass sie beiden unterwegs waren.
Erst fünf Stunden später hörte sie den Trecker kommen. Die beiden waren anscheinend im Wald gewesen und hatten Holz geschlagen oder geholt. Im Anhänger lagen einige Baumstämme, die dieses vermuten ließen. Während Heinrich vor dem Haus ausstieg, fuhr Fritz weiter bis zur Scheune, lud den Anhänger aber nicht ab, sondern stellte das Gefährt davor ab und verschwand in der Scheune.
Im Haus angekommen, begrüßte Heinrich Angela freundlich wie immer.
„Na! Heute keine Lust zum Aufstehen gehabt? Fritz war betrübt darüber, dass du nicht da warst. Er hat sich so daran gewöhnt, dass er gar nicht mehr ohne dich will! Immerhin nimmst du ihm eine Menge Arbeit ab. Passe gut auf, dass du ihn nicht zu sehr verwöhnst!“
Bei diesen Worten musste Heinrich von einem Ohr bis zum anderen grinsen.
„Ach ja, in zwei Stunden werden wir losfahren. Bitte sei pünktlich fertig!“
Angela wurde ganz warm um das Herz, als sie das hörte. Aber sie konnte nichts dagegen tun. Sicher hätte sie sich mit Kopfschmerzen herausreden können, aber hätte er ihr das wirklich geglaubt. Wahrscheinlich nicht und das Ende vom Lied wäre gewesen, dass er sie gefragt hätte, warum sie nicht mitwollte. Also setzte sie eine gute Mine auf und verschwand, mit einem nicken, in seine Richtung nach oben, um sich fertigzumachen. Hierzu zog sie eines der neu erworbenen Kostüme an und schminkte sich ausnahmsweise, wenn auch nur dezent.
Zwei Stunden waren eigentlich viel zu viel gewesen. Sie brauchte nicht lange, was sie als Vorteil empfand und sicher Heinrich entgegen kam. Schon eine Stunde später saß sie im Wohnzimmer und wartete auf Heinrich.
Bevor dieser kam, ging auf einmal die Haustür auf und Fritz kam herein. Dies war nicht unüblich, doch als sie ihn sah, war sie verwundert.
Fritz hatte äußerlich eine Kehrtwendung um 180 Grad gemacht. Er war kaum wiederzuerkennen, denn er trug einen anthrazitfarbenen Anzug, hatte zeitlose, zugleich hochwertig wirkende Schuhe an und seine Haare in Ordnung gebracht. So hatte Angela Fritz noch niemals gesehen und wunderte sich umso mehr. Immerhin machte dieser Anzug aus Fritz, einen anderen Menschen. Selbst wie er sich jetzt bewegte, war anders als sonst. Klar, in Gummistiefeln und Schlabberklamotten, die er sonst trug, sah es anders aus, aber hier und jetzt schien er grader zu stehen als sonst. Wenn Angela ihn nicht schon zuvor gesehen hätte, wäre ihr nicht der Gedanke gekommen, dass er jemals anders ausgesehen hatte. Genau betrachtet sah er gut aus, wirkte auf sie wie ein Geschäftsmann. Jedenfalls starrte sie ihn an, als wenn er eine Erscheinung wäre.
Fritz hingegen sah Angela ebenfalls an und blieb einen Moment stehen. Wenn Angela darüber nachdachte, musste es Fritz nicht anders ergangen sein als ihr jetzt. Immerhin rannte sie sonst auch nur in den zurecht geschnibbelten Sachen herum. Bei ihr war die Verwandlung nicht weniger spektakulär.
Dann sagte er nur noch: „Hmmm, muss wohl sein“, und setzte sich in den Sessel neben Angela.
Als Heinrich erschien, war er der einzige Mensch im Raum, der sich nicht wunderte. Er kannte beide in der Aufmachung. Also sah er beide einmal an und nickte zustimmend mit dem Kopf.
Es dauerte nicht mehr lange und der Wagen fuhr vor. Fritz setzte sich neben den Fahrer, den er zuvor begrüßte. Angela selber saß mit Heinrich hinten.
Die Fahrt führte sie dorthin, wohin sie nicht wollte. Das Verwaltungsgebäude der Firma erschien und wenig später stiegen die Drei davor aus. Obwohl Angela Angst davor hatte, Thomas über den Weg zu laufen, war sie auch neugierig. Immerhin würde sich ein Geheimnis lüften, nämlich, wer oder was Heinrich war.
Als sie die Haupttür passierten, gingen sie an dem Pförtner einfach vorbei. Dieser betätigte sofort den Schließmechanismus der weiteren Tür und die Drei, konnten ungehindert das Innere des Gebäudes betreten.
Kühl war das Innere des Gebäudes angelegt. Vielleicht zu puristisch, aber da es in der Firma um Computer ging, passte es.
Wenig später fuhren sie mit einem Fahrstuhl in den fünften und obersten Stock zugleich. Hier wendete sich Heinrich nach rechts und wenig später kamen sie in einen großen Raum, der sicher als Konferenzraum genutzt wurde. So sah es Angela jedenfalls, denn an der Wand hingen unter anderem ein Beamer und diverse andere elektronische Hilfsmittel. In dem Raum waren mehrere Vierertische aufgebaut worden, sowie eine Art Pult am Ende des Raums, als wenn dort jemand eine Rede halten sollte.
Im Raum waren bereits mehrere Menschen versammelt und unterhielten sich gedämpft, verstummten aber, als die Drei den Raum betraten. Ohne ein Zeichen von irgendwem steuerten sie jetzt die freien Tische an und setzten sich auf festgelegte Plätze.
Angela, Fritz und Heinrich hatten einen Tisch direkt vor dem Pult, an den sie sich jetzt setzten.
Angela fühlte sich nicht wohl, bei der ganzen Sache. Auch wenn sie Thomas nicht gesehen hatte, fühlte sie förmlich die Blicke der anderen Teilnehmer, auf sich gerichtet. Wahrscheinlich gab es mehrere Menschen, die sich gerade fragten, wer sie war.
Dies verflog in dem Moment, als sie sich setzte und die meisten Menschen nicht mehr sehen konnte, denn diese saßen in ihrem Rücken.
Die nächste Zeit wurde langweilig, denn ein Redner nach dem anderen kam an das Pult und erzählte von Dingen, die sie nicht verstand. Im Allgemeinen ging es um die Geschäftsentwicklung des vergangenen Jahres, wobei Angela mit Begriffen wie bereinigtem Ebita und Ähnlichem nichts anfangen konnte. So wie es sich anhörte, war das Jahr finanziell gut gelaufen.
Irgendwann ging dann noch einmal die Eingangstür zum Saal auf, wobei Angela es nur bemerkte, da sich viele Köpfe zu ihrer Rechten und Linken in die Richtung drehten. So erging es ebenfalls Heinrich, der einen Gesichtsausdruck machte, als wenn es ihm missfiel. Er schüttelte unmerklich mit dem Kopf, sagte aber nichts. Fritz hingegen hatte die ganze Zeit gelangweilt den Rednern zugehört und war fast eingenickt. Zumindest schreckte sein Kopf ab und zu hoch, wenn sein Kinn den Oberkörper berührte. Er drehte seinen Kopf nicht in die Richtung der Störung. Wahrscheinlich hatte er es nicht mitbekommen oder es interessierte ihn nicht. Angela hingegen, hätte sich vollkommen umdrehen müssen, um zu sehen, was vor sich ging. Sie tat es aber nicht, hielt es für nicht angebracht.
Dies alles spielte sich in wenigen Sekunden ab und Heinrich hörte schon wenig später wieder dem Redner zu, der sein bestes gab, die Störung zu übersehen oder überspielen.
Zum Schluss meinte der Redner noch: „Soweit der aktuelle Geschäftsbericht zum vergangenen Jahr. Jetzt möchte ich diesen Teil des Programms abschließen und unserem Chef die Gelegenheit geben, ein Wort an uns zu richten!“
Dann blieb er hinter dem Pult stehen und begann erst langsam, dann immer schneller in die Hände zu klatschen, wobei ihm das restliche Publikum folgte.
Angela sah nach rechts, dann nach links, konnte aber keinen Menschen sehen, der nach vorne ging. Erst einige Augenblicke später stand Heinrich auf und ging zum Pult.
Hier trat der vorherige Redner beiseite und überließ Heinrich das Mikro.
„Vielen Dank an alle von mir und Herrn Kramer!“, begann er und Angela sah ihn mit großen Augen an. Das er in dieser Firma kein kleines Licht war, hatte sie geahnt, aber gleich Chef? Sie musste sich erst an diesen Gedanken gewöhnen. Dazu fragte sie sich, wer wohl dieser Herr Kramer war, zumal sie dieser anscheinen nicht blicken ließ.
Hatte Angelas Aufmerksamkeit vorher große Defizite gehabt, änderte es sich jetzt schlagartig. Sie hing an Heinrichs Lippen und merkte schnell, dass er das Reden beherrschte, wie kaum ein anderer. Auch wenn sie nur wenig von dem Verstand was er sagte, hört sie bei dem Wort Jahresboni gut zu. So wie es aussah, verteilte der Chef gerade Weihnachtsgeschenke in Form von finanziellen Zuwendungen, die sich auf den Erfolg der Firma bezog. Als Heinrich mit seinem Vortrag fertig war, was zum Glück schnell geschah, war der Beifall entsprechend groß für ihn. Es musste sich für die Beteiligten gelohnt haben, denn der Beifall für seine Rede, wollte nicht mehr aufhören. Dabei hatte Angela aber den Eindruck, als wenn Heinrich es nicht mochte. Er sonnte sich nicht in der Aufmerksamkeit, sondern fühlte sich unwohl dabei. So verließ er noch während des Beifalls das Pult und nickte Fritz zu. Dieser stand auf, ging ebenfalls zum Pult, klopfte zweimal gegen das Mikro, um zu testen, ob es ging und noch während des abflauenden Beifalls sagte er: „Hmmm, auch von mir noch ein schönes Weihnachtsfest!“ Danach verließ er den Platz und setzte sich, unter erneut aufbrandendem Beifall, auf seinen Platz.
Angela sah Fritz entgeistert an. Dieser schaute sie ebenfalls an und hob einmal seine Schulter. Dann flüsterte er ihr ins Ohr: „Musste sein. Ich hasse diese Veranstaltung. Sind mir zu viele Schmarotzer hier. Da sind mir die Schweine lieber. Die sind wenigstens ehrlich, und wenn mir eines dumm kommt, habe ich es wenig später in der Bratröhre. Hier kann ich das leider nicht machen, sonst bräuchte ich keine Schweine mehr schlachten. Die Kühltruhe wäre immer voll, das kannst du mir glauben!“
Während Fritz seinen Kopf wieder von Angelas Ohr entfernte, drehte sie Ihren und musste ihn anlächeln. Das war Fritz, wie er wirklich war. Sie konnte verstehen, dass er sich hier nicht wohlfühlte. Es war nicht seine Welt. Aber anscheinend hatte auch er gesellschaftliche Verpflichtungen, die er aber soweit reduzierte, wie er konnte.
Dann stand Heinrich noch einmal auf und ging etwas schneller zum Pult.
„Ach ja“, begann er, „Hätten wir fast vergessen. Das Buffet ist eröffnet!“
Noch einmal bekam Heinrich einen Applaus und Angela hörte hinter sich, dass es unruhig wurde. Die Menschen waren in Richtung Buffet unterwegs und ihr Magen ließ sich bei dem Gedanken auch nicht bitten. Er knurrte laut, was in dem allgemeinen Stimmengewirr, um sie herum, glücklicherweise unterging. Es wäre peinlich gewesen, wenn es während eines Vortrags passiert wäre.
Henrich sah Angela an und musste grinsen. Er wusste, dass es eine große Überraschung für Angela gewesen sein musste und es schien ihm Freude zu machen. Wenig später gingen die Drei in Richtung Buffet, um sich ebenfalls etwas zu organisieren.
Kurz bevor sie an dem reichlich bestückten langen Tisch ankamen, blieb Angela wie vom Blitz getroffen stehen. Etwa drei Meter vor ihr stand Thomas und war gerade dabei, etwas auf seinen Teller zu schaufeln. Anders konnte man es nicht sagen, denn es war so viel, dass der Teller zu klein erschien. Sie verzog das Gesicht, als sie es sah, obwohl es nur nebensächlich war. So wie es aussah, war er nicht alleine, denn er unterhielt sich mit einer jungen Frau, die neben ihm stand, und tätschelte ihr nebenbei den Hintern. Da sie es zuließ, ging Angela davon aus, dass er es nicht das erste Mal machte. So wie es aussah, hatte er sich umorientiert, und wenn Angela es sich genau überlegte, konnte sie ihm nicht einmal einen Vorwurf machen. Immerhin war es bei ihr nicht viel anders. Allerdings fragte sie sich, wie lange die beiden schon etwas miteinander hatten. Das hätte sie interessiert.
Da sie Thomas nicht gesehen hatte, als sie hier erschienen waren, ging sie davon aus, dass er derjenige gewesen war, der die Störung während der Rede verursacht hatte.
Dann sah sich Angela schnell um, ob nicht auch Tom hier war, aber da sie ihn nicht entdecken konnte, wurde sie ruhiger.
Angelas Herz schlug ihr bis in den Hals, als sie jetzt die wenigen Schritte bis zum Buffet überbrückte und nur drei Menschen zwischen ihr und Thomas standen. Sie hoffte, dass er sie nicht sehen würde, obwohl ihr klar war, dass dies über den Abend kaum machbar war. Hierzu hätten sie bald die Veranstaltung verlassen müssen. Da die Chefs aber normalerweise die Verpflichtung hatten, zumindest etwas zu bleiben, fiel diese Option aus. Was würde geschehen, wenn Thomas sie sah.
Die Antwort bekam sie schneller als gedacht und gehofft, denn Thomas fiel etwas von seinem zu hoch aufgetürmten Teller herunter, und als er geistesgegenwärtig danach griff, musste er sich etwas drehen und konnte sie aus dem Augenwinkel sehen. Das reichte aus, um sie soweit wahrzunehmen, sie genauer zu betrachten.
Zuerst starrte er sie einige Sekunden an, als wenn er einen Geist gesehen hätte. Dann verzog sich sein Gesicht zu einer Grimasse. Doch dies blieb nur wenige Augenblicke. Sein weiterer Gesichtsausdruck war verachtend, aber zugleich fragend. Er fragte sich innerlich sicher, was Angela auf der Veranstaltung zu suchen hatte, konnte aber zu keinem Ergebnis kommen.
Seine Augen weiteten sich, als er sah, wie sich Heinrich an sie wandte, weil er sie etwas fragte.
Angela bekam es nur am Rande mit, verstand die Frage nicht, da sie immer noch Thomas anstarrte. Erst als Heinrich die Frage ein zweites Mal stellte, hörte sie diese und beantwortet sie ohne ihren Kopf abzuwenden. Dann legte sie wie selbstverständlich noch einen Happen von irgendwas auf ihren Teller und ging langsam zu ihrem Tisch zurück, wissend, dass Thomas sie beobachtete.
Leider konnte sie nicht sehen, wie er reagierte, als sie sich an den Cheftisch setzte, an dem Fritz saß und vor sich hin kaute.
Sie genoss es, sie schwelgte in dem Gefühl, was sie dabei hatte. Sie fühlte sich in einer Position der Stärke, zumindest nahm sie es an, dass sie diese Position hatte.
Eine halbe Stunde später stand Angela noch einmal am Buffet und wie zufällig, kam Thomas und stand direkt neben ihr. Sie brauchte ihn dazu nicht sehen, denn sie wusste anhand des Geruchs seines After Shaves genaue, dass er es war. Wenig später spürte sie einen Hauch an ihrem Ohr und die gezischten Worte. „Du Schlampe!“ Dann verschwand er und Angela war wieder alleine.
Als sie an ihren Tisch kam, war nur Fritz da, denn Heinrich unterhielt sich in einer Ecke mit einigen Leuten. Fritz sah sie an und fragte sie nebensächlich: „Kennst du den Mann, der gerade neben dir stand? Es sah aus, als wenn er dich nicht mochte und du ihm ebenfalls nicht gut gesonnen bist!“
Angela wunderte sich, dass Fritz es erkannt hatte. Er musste sehr viel Feingefühl haben, denn normalen Menschen, wäre es nicht aufgefallen.
Was sollte sie lügen. Sie hatte keine Veranlassung dazu. Also meinte sie nur kurz und bündig: „Ja, kenne ich aus meinem vorherigen Leben. Ein Kapitel was niemals hätte geschrieben werden sollen.“
„Hmmmm“, meinte Fritz, „Ich mag ihn nicht. Einer der jungen Wilden, die meinen, dass ihnen die Sonne aus dem Hintern scheint. Aufstrebend und skrupellos. Andere würden sagen aalglatt und schleimig. Eine Biene, die nur zu der Blume fliegt, die den meisten Gewinn verspricht. Dabei tut man den Bienen aber unrecht, wenn man sie damit vergleicht. Wohl eher eine Art Scheißhausfliege, die sich nach den Hinterlassenschaften eines Höhergestellten sehnt, um zu werden wie dieser!“
Das Fritz auch so reden konnte, was Angela neu. Bekam er sonst seine Zähne kaum auseinander. Daher sah sie ihn lächelnd an und er erwiderte dies. Danach aßen sie weiter.
Der Abend wurde zum Glück kurz, denn sowohl Heinrich als auch Fritz wollten nur so lange bleiben, wie nötig. Zwei Stunden später verließen sie die Veranstaltung und Angela konnte nicht anders, als sich sowohl auf der einen Seite bei Fritz und auf der anderen Seite bei Heinrich einzuhaken. Demonstrativ ging sie dicht an Thomas Tisch vorbei, der weit hinten stand. Sicher seiner Position, in der Firma angemessen. Er starrte sie erneut mit großen Augen an, und selbst als sie ihn passiert hatten, spürte sie seinen stechenden Blick noch an ihrem Hinterkopf.
Draußen angekommen lachte Fritz auf einmal auf. „Hehe, dem hast du es aber gegeben“, und sah Angela dabei an.
„Jepp!“, antwortete Angela kurz und bündig, während Heinrich jetzt derjenige war, der es nicht verstand. Doch er nahm es hin, wie es war.