Kapitel 5 Das Geburtstagswochenende Teil 8 Die Hei
Ich weiß nicht, warum es mir in den Sinn kam. Mir war klar, das es die Stimmung grundlegend verändern konnte. Jedoch brauchte ich Gewissheit. Daher fragte ich meine Frau „Liebst Du Gerd?“
Ich sah sofort, wie sich ihre Augen weiteten. Ihr Atem stockte. Hätte ich noch auf ihre Brust gelegen, so hätte ich sicher ihr Herz rasen gehört. „Warum fragst Du das?“ „Weil es eine elementare Frage ist, die in meinem Kopf schwirrt und ich brauche die Gewissheit“ erklärte ich ihr. „Welche Gewissheit?“ wollte Sandra wissen. „Die Gewissheit, dass es noch eine Sache gibt, die ich Inne habe, die er nicht erreichen kann.“ Sandras Blick verfinsterte sich. „Wieder dieses Männer-Gehabe. Mein Schwanz ist länger, Ich bin der Größte. Das kotzt mich so an. Warum kann man nicht die schönen Dinge genießen? Nein Es muss jetzt wieder ein Muskelspielchen folgen“ Mein Magen zog sich zusammen. „Es wird ja wohl die Frage erlaubt sein, nach eurem dritten Video, ob Du ihn liebst. Sandra ich bin vielleicht sexuell seltsam orientiert. Aber ich bin nicht blind. Ich habe Euch gesehen. Ich habe auf die Feinheiten geachtet“ „Und es war nicht so wie in Deinen blöden Filmen, richtig? Es war Scheisse, oder?“ „Wie war es für Dich“ versuchte ich die Lage zu beruhigen. Sandra begann zu weinen. Das hatte ich so nicht beabsichtigt. Mir wurde klar, dass sie in einem größeren Schlamassel hing, wie ich es dachte. War ich nur nach einem Zeichen bedacht, dass ich der bessere Mann, die Nummer 1 in ihrem Leben bin. So war genau das für sie wahrscheinlich das Problem. Sie konnte ihre Gefühle so klar gar nicht einordnen. Ich nahm sie in den Arm und strich über ihr Haar. „Es ist gut. Es ist egal, beruhige Dich“ Sandra schrie in meine Brust „Nein. Es ist nicht Egal. Nein Scheisse verdammt es ist gar nichts gut.“ „Gefühlschaos?“ fragte ich. Ich nahm ihr Nicken wahr. „Ich kann meine Gefühle für ihn nicht beschreiben.“ Ich ließ den Satz kurz so im Raum stehen. „Aber Du kannst auch nicht sagen, dass Du ihn nicht liebst“ Sandra sah mir in die Augen. „Ein Mann, der Dir solche Gefühle beschert. Der Dich in solche Orgasmen befördert. Da kannst Du nicht einfach so sagen, ja ich liebe ihn oder nein, ich liebe ihn nicht“ Ich warf ein, das es komplexer ist. „Tut mir leid, dass ich die Frage gestellt habe“ Sandra antwortete „Muss es nicht. Letztlich ist es ja nur die Frage, die seit Tagen in meinem Kopf herumschwirrt. Bis letzte Nacht konnte ich sie auch klar mit Nein beantworten. Aber genau das Video, was für Dich als größte Schmach gedacht war, hat auch in mir etwas ausgelöst. So lange schon hat mich niemand mehr so angesehen. So lange schon hat mich niemand mehr so berührt. So lange schon hat mir niemand mehr so viel Zärtlichkeit gewidmet.“ Ich musste schlucken. Ein Kloß steckte mir tief im Hals. Wieder wurde mir klar, wie lange ich meine Frau vernachlässigt habe. Ich Egoist stellte mich vor sie und forderte Liebesbekundungen von ihr. „Ich habe wirklich nicht die Bezeichnung Ehemann verdient. Selbst Lebenspartner wird meinem Verhalten der letzten Jahre nicht gerecht. Ich muss dankbar sein, dass Du nicht schon eher die Koffer gepackt hast und abgehauen bist.“ Sandra sagte, dass wir beide Fehler gemacht hatten und wir letztlich beide an der Situation unseren Teil zu beigetragen haben.
„Andy dem Wort Liebe wird zu viel Gewicht gegeben. Ja ich liebe Dich. Aber auch nur, weil keiner einen anderen Begriff dafür verwendet. Ich liebe Dich dafür, dass wir zwei tolle Kinder hin bekommen haben. Dafür, dass Du mir immer den Rücken frei gehalten hast. Dafür, dass Du mir die sexuelle Neuorientierung ermöglichst. Für all das liebe ich Dich und sicher noch für tausend Dinge mehr. Nur liebe ich Dich nicht mehr sexuell. Auch wenn es hart klingt, aber sexuell bist Du für mich unattraktiv geworden.“ Wir beide hingen unseren Aussagen lange nach. Jeder verarbeitete für sich die neuen Umstände. Früh gingen wir zu Bett und schliefen eng umschlungen ein.